Schul-Tests sorgen für Unruhe in NRW

Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Kritik am Selbsttest-Verfahren an Schulen
in Nordrhein-Westfalen reißt nicht ab. Die Landeselternkonferenz
berichtete am Dienstag, es gebe «enormen Widerstand» gegen die Tests.
Und zwar mit Blick auf ihre Handhabung, Datenschutz und Angst vor
Bloßstellung, sollte ein Kind vor anderen Mitschülern ein positives
Ergebnis erhalten.

Zudem werde die vom Schulministerium zugesagte Ausnahme, dass sich
Schüler mit besonderem Förderbedarf daheim unter Aufsicht ihrer
Eltern testen dürften, von einigen Förderschulen nicht akzeptiert.
«Das ist nicht zumutbar, dass Eltern dann zweimal die Woche mit ihren
behinderten Kindern in die öffentlichen Testzentren gehen sollen»,
kritisierte die LEK-Vorsitzende Anke Staar. Ohnehin seien es die
schwächsten Kinder, die «erneut hinten runter fallen». Für sie gebe

es aktuell in einigen Fällen weder häusliche Hilfe noch
Betreuungsangebote.

Der Unterricht in NRW findet seit Montag als Homeschooling statt. Nur
Abschlussklassen dürfen in die Schulen kommen und Kindern bis zur
sechsten Klasse steht eine Notbetreuung offen. Im Präsenzbetrieb
müssen alle Schüler zweimal wöchentlich einen Corona-Selbsttest
machen. Laut SPD-Fraktionsvize Jochen Ott sind sie aber «höchst
unpraktikabel», weil Lehrkräfte vor Ort für jeden einzelnen Test Hand

anlegen und umfüllen müssten.

Aus dem NRW-Innenministerium, das die Tests bestellt, hieß es: man
habe 18,6 Millionen Tests bis Ende April für die Schulen bestellt.
«Über die Art und Handhabung der Schnelltests hat die Landesregierung
frühzeitig und transparent bereits in Schulmails Anfang des Monats
informiert.» Die Testflüssigkeit sei immer für jeweils zehn
Einzeltests vorgesehen - und das müsse vor der Anwendung vor Ort
aufgeteilt werden. Übrig gebliebene Kontrollflüssigkeit werde auch
nicht verschwendet, sondern könne für Tests anderer Lern- und
Betreuungsgruppen verwendet werden.