Stieftochter jahrelang missbraucht? - Angeklagter schweigt

Berlin (dpa/bb) - Ein 55-Jähriger, der seine Stieftochter jahrelang
missbraucht haben soll, hat sich vor dem Berliner Landgericht in
Schweigen gehüllt. Dem Angeklagten werden 40 sexuelle Übergriffe in
der Zeit von August 2010 bis Februar 2018 zur Last gelegt.

Das Mädchen sei bei den ersten mutmaßlichen Taten sechs Jahre alt
gewesen, heißt es in der zu Prozessbeginn am Dienstag verlesenen
Anklage. Der Verteidiger erklärte, sein Mandant werde sich zunächst
nicht zu den Vorwürfen äußern.

Der Angeklagte sowie Mutter und Tochter sollen seit 2009 in einer
familiären Gemeinschaft gelebt haben. Der Mann habe Erziehungs- und
Betreuungsaufgaben für das Kind übernommen, so die Anklage. Er sei
häufig mit dem Mädchen allein gewesen, wenn die Mutter ihrer
Tätigkeit als Krankenschwester im Schichtdienst nachging.

Zu Übergriffen soll es in der Wohnung, in einer Umkleidekabine eines
Schwimmbads sowie in einem Campingwagen während einer Reise zur
Nordsee gekommen sein. Die Anklage lautet auf schweren sexuellen
Missbrauch von Kindern sowie Missbrauch von Schutzbefohlenen. Für den
Prozess sind fünf weitere Verhandlungstage bis zum 30. April
vorgesehen.