Zahl der Organspender blieb trotz Corona nahezu unverändert

Frankfurt/Main (dpa) - Die Zahl der Organspender in Deutschland ist
im vergangenen Jahr trotz der Corona-Pandemie nahezu unverändert
geblieben. In anderen europäischen Ländern, insbesondere in Spanien
und Frankreich, waren dagegen zum Teil prozentual zweistellige
Einbrüche bei Organspenden zu beobachten, wie aus dem am Dienstag
veröffentlichten Jahresbericht der Deutschen Stiftung
Organtransplantation (DSO) hervorgeht.

Mit der Transplantation von insgesamt 2941 Organen von 913
verstorbenen Spendern habe es in Deutschland nur einen leichten
Rückgang um zwei Prozent gegeben, hieß es. Mit 1447 Transplantationen
waren Nieren und Leber mit 746 Organspenden am häufigsten. Allerdings
bestand gerade bei Nieren eine lange Warteliste von 7338 benötigten
Organen. Insgesamt standen Ende vergangenen Jahres bundesweit 9463
benötigte Organe auf der Warteliste, so die DSO.

Bislang gebe es in Deutschland insgesamt keinen direkten Zusammenhang
zwischen den Organspendezahlen und der Corona-Pandemie, hieß es. In
einigen Bundesländern, die besonders hohe Infektionszahlen aufwiesen,
sei es aber zu einer Steigerung der Organspenden gekommen. In anderen
Bundesländern mit vergleichsweise niedrigen Infektionszahlen sei die
Organspende hingegen zurückgegangen.

Kliniken und Transplantationszentren hätten frühzeitig Regelungen
getroffen, um auch während der Pandemie die Sicherheit für die
Empfänger im Organspendeprozess zu gewährleisten. So sei es möglich
gewesen, die Transplantationen nach postmortaler Organspende an allen
Transplantationszentren fortzusetzen. Die Organtransplantation nach
Lebendspende dagegen sei an einigen Zentren insbesondere zu Beginn
der Pandemie zur Sicherheit auch der Lebendspender eingeschränkt
worden.