Klinikgesellschaft Sachsen-Anhalts hält Situation für «beherrschbar »

Halle (dpa) - Trotz ausgelasteter Intensivbetten in einigen Regionen
Sachsen-Anhalts und des beschleunigten Corona-Infektionsgeschehens
hat die Krankenhausgesellschaft des Landes von einer «beherrschbaren»
Situation gesprochen. «Die Lage ist ernst, aber nicht bedrohlich und
zudem regional unterschiedlich», teilte eine Sprecherin der
Krankenhausgesellschaft auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am
Dienstag mit.

Die Intensivmediziner-Vereinigung Divi rief derweil die Politik auf,
die Notbremse mit bundesweit verbindlichen Vorgaben möglichst schnell
noch diese Woche zu verabschieden. Die Zahl der
Corona-Intensivpatienten nehme schneller zu als ohnehin erwartet.
Bereits Ende April würden 6000 erreicht - so viele wie auf dem
Höhepunkt der zweiten Welle. Wenn das Gesetz erst Ende April
beschlossen werde, werde die Patientenzahl auf 7000 steigen, sagte
der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für
Intensiv- und Notfallmedizin, Gernot Marx, der «Augsburger
Allgemeinen» (Dienstag).

Am Montag hatte die Stadt Halle eine Vollauslastung der
Intensivbetten vermeldet. Auch der Burgenlandkreis hatte vor kurzem
von voll ausgelasteten Intensivkapazitäten berichtet. Zu Wochenbeginn
waren laut Lagebericht des Sozialministeriums in Sachsen-Anhalt 268
Krankenhausbetten für Covid-19-Patienten frei gewesen, 477 waren
belegt. An Intensivbetten im Land waren insgesamt 110 frei und 707
belegt.

«Die Kliniken des Landes seien in den beiden Versorgungsclustern Nord
und Süd unter Federführung der beiden Universitätsklinika Magdeburg
und Halle gut vernetzt und koordinieren miteinander täglich die
stationäre Versorgung von Covid-Patienten», sagte die Sprecherin.
Auch greife im Überlastungsfall das sogenannte Kleeblattverfahren bei
dem im Falle von regionaler Überlastung länderübergreifende
Verlegungen zwischen den Kliniken organisiert werden. «Unsere
Kliniken haben in den letzten Monaten viel gelernt und sind an den
Herausforderungen der Pandemie gewachsen.»