NRW-weit nur 88 Fälle in gesamter Grippe-Saison

Erste, zweite und dann auch dritte Welle. Corona ist hochansteckend.
Zum Schutz vor einer Infektion sind umfangreiche Schutzmaßnahmen
ergriffen worden. Sie haben auch einem anderen Virus die Verbreitung
schwerer gemacht, das regelmäßig viele Menschen krank machte.

Bochum (dpa/lnw) - Maskenpflicht, Lockdown und Homeoffice: Die
Grippewelle ist in Nordrhein-Westfalen durch die umfangreichen
Schutzmaßnahmen und Kontaktbeschränkungen gegen die Ausbreitung der
Corona-Pandemie weitgehend ausgefallen. In der gesamten Grippe-Saison
2020/2021 sind dem Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen
bisher nur 88 entsprechende Meldungen nach dem Infektionsschutzgesetz
übermittelt worden, wie eine Sprecherin des Landesamtes der Deutschen
Presse-Agentur sagte. Zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres seien es
im bevölkerungsreichsten Bundesland rund 26 000 Grippe-Fälle gewesen.


Das Landesamt verwies auf Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI),
denen zufolge weltweit über eine ungewöhnlich niedrige
Influenza-Aktivität berichtet werde, die deutlich unter denen der
Vorjahre liege. Die Aktivität von akuten Atemwegserkrankungen habe in
Deutschland seit Beginn des Lockdowns Ende 2020 bis Ende Februar 2021
auf einem historisch niedrigen Niveau gelegen. «Auch im März zeigte
sich nur ein vorübergehender, leichter Anstieg», erklärte die
Sprecherin. Die registrierten akuten Atemwegserkrankungen würden laut
Untersuchungen des RKI in dieser Saison bisher hauptsächlich durch
Rhinoviren und Sars-CoV-2 bestimmt, Influenzaviren würden nur selten
nachgewiesen.

Im vergangenen Jahr stand die Grippeschutzimpfung angesichts der
Corona-Pandemie stärker im Fokus als in den Vorjahren. Die
Impfempfehlungen gegen Grippe betrafen relativ viele Menschen.