München zieht die Corona-Notbremse: Datenfehler beim RKI

München (dpa/lby) - Trotz der Meldung niedrigerer Infektionszahlen am
Sonntag zieht die Stadt München nun die Corona-Notbremse. Ab Mittwoch
würden wieder verschärfte Lockdown-Regeln gelten, teilte die Stadt am
Montag mit. Die Stadt bezog sich auf Zahlen des Landesamtes für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) aus Erlangen und sprach
von einem Datenfehler beim Robert Koch-Institut in Berlin, das die
Werte für Sonntag als zu niedrig angegeben habe.

Laut LGL wurde jeweils am Samstag, Sonntag und Montag der Grenzwert
von mehr als 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer
Woche überschritten. Das RKI dagegen hatte am Sonntag für München
einen Inzidenzwert von 94,4 gemeldet. Die Bedingung, dass die Werte
an 3 aufeinanderfolgenden Tagen über 100 liegen müssen, wäre somit am

Montag noch nicht erfüllt. Die Stadt sprach aber von einem
offenkundigen Datenfehler und verwies auf das LGL, das den Wert am
Sonntag mit 116,4 angegeben hatte. Am Montag meldeten beide Institute
übereinstimmend 126,9 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen
einer Woche.

Ab Mittwoch sind Museen und andere Kultur- und Freizeiteinrichtungen
in München wieder zu, ebenso Kosmetikstudios und Massagepraxen. Für
viele Geschäfte müssen Kunden vorab online Termine vereinbaren und
negative Corona-Tests vorweisen. Ausnahmen gelten etwa für Drogerien
oder Lebensmittelgeschäfte. Der Schulbetrieb läuft wie geplant
weiter. Eine Neubewertung erfolgt am Freitag für die folgende Woche.