Blaues Auge für die Optiker im Corona-Jahr 2020

Düsseldorf (dpa) - Die Augenoptiker in Deutschland sind im
Corona-Krisenjahr 2020 mit einem blauen Auge davongekommen. Die
Umsätze der Branche sanken im vergangenen Jahr um 7,4 Prozent auf
6 Milliarden Euro, wie der Zentralverband der Augenoptiker und
Optometristen (ZVA) am Montag in Düsseldorf mitteilte. In den ersten
Monaten der Pandemie klagten die Optiker zeitweise sogar über
Umsatzrückgänge von bis zu 60 Prozent. Doch habe die Branche im
Sommer und im Herbst von kräftigen Nachholeffekten profitiert,
berichtete der Verband.

Auffällig: Während in den vergangenen Jahren die Umsätze der zehn
größten Augenoptikunternehmen regelmäßig stärker wuchsen als die
der
restlichen Markteilnehmer, gab es in der Pandemie offenkundig eine
Rückbesinnung auf den «Optiker von nebenan». Bei den kleinen und
mittelgroßen Betrieben fiel der Umsatzrückgang laut ZVA mit etwa 3
Prozent deutlich geringer aus als bei den Branchenriesen.

Dennoch ging der Konzentrationsprozess auf dem deutschen Optikermarkt
weiter. Die zehn größten Filialketten unter Führung von Fielmann und

Apollo Optik haben sich mittlerweile gut 50 Prozent des Marktes
gesichert. Während die Zahl der augenoptischen Fachgeschäfte
insgesamt weiter auf nur noch 11 370 sank, bauten die Top Ten ihr
Filialnetze durch Übernahmen und Neueröffnungen auch 2020 weiter aus.
Zusammen kommen sie mittlerweile auf 2322 Filialen.

Keine große Rolle spielt im Geschäft mit Korrekturbrillen weiterhin
der reine Online-Handel. Daran habe auch die Pandemie nichts
geändert, berichtete der ZVA. Der Marktenanteil der Online-Anbieter
liege derzeit gerade einmal bei 2 Prozent.

In Deutschland tragen nach der jüngsten Brillenstudie des Instituts
für Demoskopie Allensbach mehr als 41 Millionen Erwachsene (ab 16
Jahren) eine Brille, gut 23 Millionen davon ständig. Die Altersgruppe
ab 60 Jahre trägt sogar zu über 90 Prozent eine Sehhilfe. Insgesamt
wurden in Deutschland laut ZVA 2020 knapp 12 Millionen komplette
Korrektionsbrillen verkauft.