Grüne fordern schärfere Corona-Regeln für Sachsen-Anhalt

Magdeburg (dpa/sa) - Die Grünen wollen sich in der schwarz-rot-grünen
Landregierung für strengere Corona-Regeln einsetzen. Außerdem erwarte
die Partei, dass Sachsen-Anhalt die geplante Verschärfung des
Bundesinfektionsschutzgesetzes im Bundesrat mitträgt, teilte
Grünen-Spitzenkandidatin Cornelia Lüddemann am Montag mit. «Wir
müssen die Inzidenzen schnell und dauerhaft senken», sagte Lüddemann.

«Nur das verhindert viele weitere Tote und chronisch Kranke mit
Langzeitfolgen.»

Die Wirtschaft müsse zudem stärker in die Pandemie-Bekämpfung
einbezogen werden, so die Fraktionschefin der Grünen im Landtag.
Lüddemann forderte, dass Unternehmen zwei Mal wöchentlich kostenlose
Tests anbieten und verpflichtet werden, wo möglich die Arbeit von zu
Hause zu ermöglichen. Die vorige Woche angelaufenen Öffnungen im
Rahmen von Modellprojekten sollten außerdem auf Kommunen begrenzt
werden, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 liegt. Zuvor
hatte Lüddemann in der «Mitteldeutschen Zeitung» strengere Regeln
gefordert und die Modellprojekte kritisiert.

Die CDU-Fraktion im Landtag warf dem grünen Koalitionspartner
daraufhin am Montag vor, mit einer «Doppelmoral» in den Wahlkampf zu
ziehen. Die Grünen seien als Teil der Regierung in die Corona-Politik
mit einbezogen, teilte Fraktionschef Siegfried Borgwardt mit. Vor
vier Wochen habe Lüddemann noch selbst gefordert, Öffnungen begleitet
von Tests und technischen Mitteln zur Kontaktverfolgung zu
ermöglichen. «Wenn die Grünen glauben, sie könnten sich jetzt aus d
er
Verantwortung stehlen und Opposition und Regierung gleichzeitig sein,
dann werden die Wählerinnen und Wähler das merken.»