Merkel: Dritte Corona-Welle «vielleicht die härteste»

Hannover (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel will zur Eindämmung
des anhaltenden Anstiegs der Corona-Infektionen vor allem auf Tests
und Impfungen setzen. «Wir müssen sagen, dass diese dritte Welle für

uns vielleicht die härteste ist», sagte die CDU-Politikerin am Montag
zur Eröffnung der digitalen Industrieschau Hannover Messe. Die
Infektionszahlen seien aktuell viel zu hoch, die Auslastung der
Intensivstationen nehme wieder zu. Um die Welle zu brechen, sei «die
wichtigste Waffe, die wir haben, das Impfen», betonte Merkel. «Und
das Testen hilft uns, eine Brücke zu bauen, bis das Impfen wirkt.»

Die weitere Wirtschaftsentwicklung hänge entscheidend davon ab,
inwieweit die Ansteckungen möglichst schnell unter Kontrolle gebracht
werden können, erklärte die Kanzlerin. Sie forderte ein gemeinsames
Vorgehen auf der Welt zur Pandemiebekämpfung. «Denn selbst eine
schnelle Impfung unserer Bevölkerung ist noch keine Garantie dafür,
dass sich weltweit nicht auch weitere Virusmutationen verbreiten,
gegen die unsere Impfstoffe dann nicht mehr oder weniger gut wirken.»
Auch der Zugang von ärmeren Ländern zu den Impfstoffen sei von
globaler Bedeutung.

Gleichzeitig müsse Europa mit Blick auf internationale Lieferketten
widerstandsfähiger werden, sagte Merkel. Es sei wichtig, die
Unabhängigkeit Deutschlands und Europas strategisch zu stärken - auch
bei der Produktion der Corona-Impfstoffe. Das bedeute jedoch nicht,
die Zusammenarbeit mit anderen Wirtschaftsräumen einzuschränken.