Die Ferien sind zu Ende, der Fernunterricht dagegen nicht

In den kommenden Tagen ist wieder Homeschooling angesagt. Das war
eigentlich anders geplant, aber der Druck durch das Virus war zu
groß. Frühestens in der kommenden Woche sollen die Jungen und Mädchen

in Baden-Württemberg wieder in die Schulen zurückkehren. Vielleicht.

Stuttgart (dpa/lsw) - Nach dem erneuten Schulstart im Fernunterricht
bleibt unklar, wie es in der kommenden Woche in den Klassen
weitergehen wird. «Die Landesregierung wird das Infektionsgeschehen
weiter im Blick behalten und die Schulen rechtzeitig über die
Regelungen ab dem 19. April informieren», sagte eine Sprecherin des
Kultusministeriums am Montag auf Anfrage in Stuttgart. Es werde auch
abgewartet, welche bundesweit einheitlichen gesetzlichen Weichen
gestellt würden. Daran werde sich das Land orientieren.

Weil die Länder vereinbarte Maßnahmen gegen die dritte
Infektionswelle uneinheitlich umsetzten und die Infektionslage
zugleich mehr und mehr außer Kontrolle gerät, soll die «Notbremse»

gesetzlich verankert werden. In Landkreisen mit mehr als 100
wöchentlichen Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern müssten
Lockerungen dann verpflichtend zurückgenommen werden. Das beträfe
aktuell mehr als die Hälfte der Landkreise in Deutschland und allein
39 der 44 Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg.

Wegen der weiter steigenden Corona-Infektionszahlen hatte die Schule
für viele Kinder und Jugendliche zwischen Mannheim und dem Bodensee
am Montag nach den Osterferien zunächst wieder nur im Fernunterricht
begonnen. Abgesehen von den Abschlussklassen und den
Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren legten die Schulen
meistens digital los, wenngleich vor allem in den Grundschulen auch
noch rein auf analoges Material, auf Papier, gesetzt wird.

«In der aktuellen Woche findet im Südwesten grundsätzlich
Fernunterricht statt», bestätigte das Ministerium. Für Schülerinnen

und Schüler bis einschließlich Klasse 7 werde eine Notbetreuung für
die Kinder angeboten, deren Eltern dringend darauf angewiesen sind.
Hintergrund ist die Sorge, dass sich die Corona-Mutante verstärkt
über Kinder und Jugendliche verbreitet.

Mit dem Schulstart nach den Ferien ändert sich auch die Teststrategie
des Landes. In der ersten Woche müssen sich Schüler noch nicht testen
lassen, es bleibt auf freiwilliger Basis. In der Woche ab dem 19.
April dürfen Lehrer, Schüler und auch Hausmeister ohne negativen
Corona-Test nicht mehr am Unterricht teilnehmen oder das Gelände
betreten - das schreibt die Landesregierung den Stadt- und
Landkreisen mit mehr als 100 Corona-Neuinfektionen auf 100 000
Einwohner an drei aufeinanderfolgenden Tagen vor und bezeichnet es
auch als «indirekte Testpflicht».