Baunatal beginnt Modellprojekt und testet Lockerungen

Baunatal (dpa/lhe) - In der nordhessischen Stadt Baunatal ist das
Modellprojekt zur Erprobung von Öffnungsschritten in der
Corona-Pandemie angelaufen. «Wir fangen zunächst mit kleinen
Schritten an», sagte eine Sprecherin zum Start am Montag. In einem
festgelegten Bereich in der Innenstadt dürfen zunächst
Einzelhandelsgeschäfte sowie die Außengastronomie öffnen, das Kino ab

dem 15. April. Die Angebote können zunächst allein Baunataler Bürger

nutzen - vorausgesetzt, sie weisen einen tagesaktuellen, negativen
Corona-Test vor.

«Die Menschen kommen bereits, um sich testen zu lassen, und sich für
einen negativen Test ein Tagesticket in Form eines farbigen Bändchens
abzuholen», teilte die Sprecherin weiter mit. «Wir wünschen uns ein
bisschen Sonne und ein paar Grad mehr, damit die Menschen auch in die
Gastronomie kommen.»

Das Land Hessen hatte drei Kommunen ausgewählt, die zeitlich
befristet Lockerungen testen können. Neben Baunatal (Kreis Kassel)
gehört dazu auch die Stadt Alsfeld. Das Vogelsberg-Städtchen hatte
bereits am Donnerstag losgelegt - hier darf vorerst nur der
Einzelhandel in der Altstadt öffnen. Wer in Alsfeld shoppen will,
braucht ebenfalls einen aktuellen und negativ ausgefallenen Test auf
das Coronavirus.

Auch das südhessische Dieburg ist als Modellkommune bestimmt worden,
will aber vorerst keine Lockerungen einführen. Das Gesundheitsamt
könne derzeit keine lückenlose Kontaktnachverfolgung garantieren,
hieß es zur Begründung.

Die Modellprojekte werden angesichts ihres Starts in der dritten
Corona-Welle auch kritisch gesehen. Die Inzidenz, also die Zahl der
Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen, lag am
Montag nach Angaben des Robert Koch-Instituts im Kreis Kassel bei
118,3, im Vogelsbergkreis bei 189,3 und im Kreis Darmstadt-Dieburg
bei 98,0.