Hausärzteverband beklagt Kürzung der Impfstofflieferungen

Magdeburg (dpa/sa) - Die Hausärzte in Sachsen-Anhalt fordern mehr
Corona-Impfstoff. Die ohnehin geringen Lieferungen zum Einstieg der
Ärzte in die Impfkampagne in der vergangenen Woche seien nochmals um
25 bis 50 Prozent gekürzt worden, kritisierte der Hausärzteverband
Sachsen-Anhalt am Montag. Gleichzeitig würden die Lieferungen an
Impfzentren steigen, so der Verband in einer Mitteilung.

«Wir kritisieren nicht die zu Beginn der Impfkampagne implementierten
großen Impfzentren in allen Landkreisen, die auch weiterhin eine
wichtige Rolle spielen werden», sagte Verbandsvorsitzender Stefan
Andrusch. «Aber unsere Patienten erwarten nun die Hoheit über das
Impfen in der Fläche.» Impfen sei schon immer hausärztliches
Betätigungsfeld gewesen. Die Impfzentren werden direkt von der
Landesregierung mit den Impfstoffen versorgt, die Dosen der Hausärzte
beschafft die Kassenärztliche Vereinigung.

Die Hausärzte hatten vorige Woche die ersten Impfstoffdosen bekommen
und die Anzahl der Impfungen in Sachsen-Anhalt damit auf Anhieb
verdoppelt. Werden die Hausärzte wie ursprünglich angekündigt
beliefert, könnte Sachsen-Anhalt nach Einschätzung des Verbandes bis
zum Sommer die angestrebte Impfquote von 70 Prozent erreichen. «Die
zentrale Frage lautet nicht: Wie sollen wir dies schaffen, sondern:
Wo bleibt der Impfstoff?», sagte Andrusch.