Inzidenzwert in Sachsen wieder über 200 - Schulstart mit mehr Tests

Dresden (dpa/sn) - Der Wert der Neuinfektionen mit dem Coronavirus je
100 000 Einwohner innerhalb einer Woche hat in Sachsen die Marke von
200 überschritten. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom
Montag betrug die Sieben-Tage-Inzidenz am Morgen 203,6 nach 193,4 am
Sonntag. Nur Thüringen lag am Montag mit einer Inzidenz von 228,5
noch vor Sachsen. Für ganz Deutschland gab das RKI die
Sieben-Tage-Inzidenz mit 136,4 an nach 129,2 am Sonntag.

Noch immer, so das RKI, ist die Interpretation der Zahlen schwierig,
weil es während der Osterfeiertage und -ferien vermutlich weniger
Tests gab und auch weniger Ergebnisse übermittelt werden konnten.

Für Sachsens Schüler hat am Montag der Unterricht nach den Ferien mit
verschärften Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus begonnen. Schüler

und Schülerinnen weiterführender Schulen müssen sich, wie auch das
Personal, zwei Mal wöchentlich testen lassen. Ab Klasse 5 gilt im
Unterricht zudem eine Maskenpflicht. Die Pflicht zum Schulbesuch
fällt weg.

Die Bundesregierung hatte am Samstag einen Vorschlag für
bundeseinheitliche Maßnahmen gegen die dritte Corona-Welle vorgelegt.
Der Entwurf für eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes soll nun
mit den Fraktionen im Bundestag und mit den Ländern abgestimmt
werden. Darin enthalten sind etwa nächtliche Ausgangsbeschränkungen
bei einer Corona-Inzidenz über 100 und Schulschließungen ab einer
Inzidenz von 200.

Sachsens Kultusminister Christian Piwarz hatte dies kritisiert. «Das
Vorgehen des Bundes ist höchstfragwürdig. Zum einen ist die
Bildungshoheit der Länder in Gefahr. Zum anderen ist die reine
Fixierung auf die Inzidenzwerte falsch», hatte der CDU-Politiker
gesagt. Er plädierte dafür, auch die Auslastung bei den
Krankenhausbetten einzubeziehen.