Bildungssenatorin Scheeres verteidigt Schulöffnungen in Berlin

Berlin (dpa) - Berlins Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) hat
mit Blick auf das Kindeswohl die Öffnung der Schulen an diesem Montag
verteidigt. «Die 7. bis 9. Klassen waren insgesamt vier Monate nicht
in der Schule», sagte Scheeres am Montagmorgen im RBB-Inforadio. «Sie
haben ja auch mitbekommen, dass es den Kindern einfach nicht gut
geht, wenn sie über einen langen Zeitraum ihre Freunde und ihre
Lehrkräfte nicht sehen und über einen langen Zeitraum zu Hause sind.»

Es sei keine einfache Situation: «Auf der einen Seite das Recht auf
Bildung und auf der anderen Seite natürlich auch der
Gesundheitsschutz.»

Sie verstehe die Bedenken von Eltern und Lehrern, sagte Scheeres. Es
gebe keine Präsenzpflicht. Die Eltern könnten also selbst
entscheiden, ob sie ihr Kind in die Schule schickten oder nicht. Für
die Lehrer stünden umfangreiche Testkapazitäten bereit. Ab nächster
Woche sollen auch die Schüler zwei Mal pro Woche in der Schule
getestet werden. Zudem würden derzeit weitere 800 000 FFP2-Masken an
die Einrichtungen ausgeliefert. «Das sind alles Maßnahmen, die
begleitend sind, um hier den Gesundheitsschutz zu gewährleisten»,
sagte Scheeres.

Nach dem Ende der zweiwöchigen Osterferien öffnen Berlins Schulen am
Montag wieder. Obwohl das Corona-Infektionsgeschehen auch vor den
Schulen nicht halt macht, sollen die meisten Schüler wie schon seit
geraumer Zeit Wechselunterricht bekommen. Sie lernen dabei in halben
Klassen abwechselnd in der Schule und mit Hilfe digitaler Lösungen zu
Hause. Eine Ausnahme bilden Schüler der 7. bis 9. Klassen, aber nur
noch eine Woche. Sie sollen nach vier Monaten Homeschooling am 19.
April mit dem Wechselunterricht starten.