Australiens Regierung wird Impfziele verfehlen

Sydney (dpa) - Australien wird sein Ziel, die gesamte Bevölkerung bis
Ende des Jahres gegen das Coronavirus zu impfen, nach Angaben der
Regierung nicht einhalten können. Die Ankündigung von Premierminister
Scott Morrison kam wenige Tage, nachdem Experten ihre Empfehlungen
für die Impfung mit dem Mittel von Astrazeneca geändert hatten.
Australier unter 50 Jahren sollen demnach nur noch mit dem Impfstoff
von Biontech und Pfizer geimpft werden. Hintergrund sind Bedenken
gegenüber dem Astrazeneca-Vakzin wegen möglicher Nebenwirkungen.

Die Regierung werde keine neuen zeitlichen Ziele für eine Erstimpfung
der Gesamtbevölkerung aufstellen, teilte Morrison am Montag mit. Die
Impfkampagne in Australien ist unter anderem wegen Lieferproblemen
nur schleppend angelaufen. Die Regierung hatte geplant, vier
Millionen der insgesamt 25 Millionen Bürger bis Ende März erstmals zu
impfen. Stattdessen wurden aber nur 842 000 Dosen verabreicht.

Australien ist wegen extrem strikter Maßnahmen bisher sehr glimpflich
durch die Pandemie gekommen. So sind die Grenzen des Landes seit März
2020 mit wenigen Ausnahmen für alle Ausländer geschlossen. Bislang
hat das Land etwa 29 000 Fälle verzeichnet, 900 Menschen sind in
Verbindung mit Covid-19 gestorben.