Wirtschaftsweise Grimm befürwortet Testpflicht für Firmen

Berlin (dpa) - Die Ökonomin Veronika Grimm befürwortet eine
gesetzliche Verpflichtung für Unternehmen, ihre Beschäftigten auf
Corona zu testen. «Das ist eine Herausforderung, bei der der
Gesetzgeber tätig werden muss. Auch, weil nicht zu erwarten ist, dass
flächendeckende Tests auf freiwilliger Basis mit ausreichender
Konsequenz umgesetzt werden können», sagte das Mitglied des
Sachverständigenrats der Bundesregierung dem Redaktionsnetzwerk
Deutschland. Zwar sei eine Testpflicht mit zusätzlichen Kosten für
die Wirtschaft verbunden. «Aber die Infektionszahlen nicht
verlässlich zu senken und niedrig zu halten, ist weitaus teurer.»
Grimm regte aber an: «Gegebenenfalls muss es Zuschüsse für
Unternehmen geben, die die Tests nicht aus eigener Kraft stemmen
können.»

Von den Bundestagsparteien setzen sich SPD, Grüne und Linke für eine
Testpflicht für Unternehmen ein. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD)
kündigte an, er wolle die Testpflicht für Betriebe bereits am
Dienstag im Kabinett durchsetzen.

Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund hält eine Selbstverpflichtung für
unzureichend. «Es ist schlicht nicht verständlich, weshalb sich
Menschen im Privatbereich seit gut einem Jahr bis hin zu ihren
Grundrechten einschränken, aber die Regeln für die Arbeitgeber nach
wie vor butterweich sind», sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann den
Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Dass sich die Arbeitgeber gegen
verpflichtende Auflagen wehrten, sei nicht vertrauensbildend.