Wieder Riesennachfrage bei Ü60-Sonderimpfaktionen im Nordosten

Wenn man mit dem Impfen gegen das Coronavirus im Flächenland MV
vorankommen will, muss man Menschen freistellen, wann sie kommen
wollen. Das haben die nächsten Sonder-Impftage für die «Generation 60

plus» bewiesen.

Neubrandenburg/Greifswald/Güstrow (dpa/mv) - Die Sonderimpfungen
für über 60-Jährige ohne Termin lassen die Corona-Impfzahlen in
Mecklenburg-Vorpommern kräftig steigen. Wie Sprecher der
Landkreise Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern-Greifswald am
Sonntag erklärten, kamen am Wochenende zu Aktionen an fünf Impf-Orten
ohne Termin mehr als 2500 Menschen, am meisten waren es mit 1130 in
Neubrandenburg. Die Kreise hatten Einwohner ab 60 Jahren aufgerufen,
sich in Demmin, Mirow, Neubrandenburg, Pasewalk und Greifswald
mit Astrazeneca gegen das Coronavirus wappnen zu lassen. Zum Teil
bildeten sich vormittags an den Zentren lange Schlangen, nachmittags
brauchten Impfwillige nur 30 Minuten bis zur «Spritze».

«Wir sind der größte Flächenkreis in Deutschland, da müssen wir m
it
dem Impfen noch weiter in die Fläche gehen», erklärte Thomas Mü
ller,
stellvertretender Landrat in Neubrandenburg. So werde es in Kürze
weitere solcher Sonderimpftage ohne Termin geben. Die Seenplatte ist
mit rund 5500 Quadratkilometern Fläche doppelt so groß wie das
Saarland.

Der Landkreis Rostock teilte mit, dass er für die nächsten Tage
bereits Termine für 3000 Impfungen für die «Generation 60plus» mit

Astrazeneca vergibt. Davon sollen 1000 Impfdosen im Flughafen Laage
verimpft werden.  

In Greifswald hatte es schon am Samstagmorgen einen «Riesenandrang»
gegeben, wie Kreissprecherin Anke Radlof sagte. Die Ersten hätten
sich schon um 5.30 Uhr eingefunden, zweieinhalb Stunden vor Öffnung
des Impfzentrums. «Viele hatten Klappstühle und Bücher dabei», sa
gte
Radloff. Die Stimmung sie «total entspannt» gewesen - trotz
Wartezeiten von bis zu zwei Stunden.

An der Seenplatte und in Wismar waren am Osterwochenende bereits rund
2000 Menschen vorrangig mit dem Astrazeneca-Impfstoff versorgt
worden, von denen sich viele spontan für den «Pieks» entschieden
hatten. Der Kreis Nordwestmecklenburg plant ebenfalls weitere solche
Aktionen für die «Generation 60plus.»