Quarantäne-Verweigerer aus Rendsburg in Unterbringungs-Einrichtung

Neumünster (dpa/lno) - Ein 19-Jähriger aus Rendsburg muss die
verbleibenden Tage seiner Corona-Quarantäne in einer Einrichtung in
Neumünster verbringen. Der Mann habe mehrfach gegen Corona-Auflagen
verstoßen, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Er müsse bis
Mittwoch dort bleiben. Beamte brachten den jungen Mann am Samstag in
die eigenständige Einrichtung auf dem Gelände der Jugendarrestanstalt
Moltsfelde in Neumünster. Zuvor hatte der «Holsteinische Courier»
darüber berichtet.

Laut der Zeitung kam die seit Anfang Februar zur Verfügung stehende
Einrichtung erstmals bei Quarantäne-Verweigerern zum Einsatz. Anfang
April sei festgestellt worden, dass der 19-Jährige sich mit dem
Coronavirus infiziert hatte. Dennoch habe er sich nicht an die
Auflagen gehalten. Er habe Polizisten beleidigt und bepöbelt, die
einen nach einem Unfall flüchtigen Mann festnehmen wollten. Dabei
habe es sich um einen Freund des 19-Jährige gehandelt.

Auf dem Gelände der Jugendarrestanstalt Moltsfelde ist Platz für bis
zu sechs Quarantäne-Verweigerer. Über eine vom Gesundheitsamt
verfügte Unterbringung muss letztlich ein Gericht entscheiden. Laut
Infektionsschutzgesetz kommt eine sogenannte Absonderung als letztes
Mittel in Betracht. Das heißt, jemand muss sich erkennbar weigern,
Auflagen einzuhalten, Verstöße müssen nachgewiesen und eine
sogenannte Gefährderansprache erfolglos geblieben sein.