Datenprobleme bei Corona-Zahlen - Unklarheit in München

München (dpa/lby) - Seit dem Wochenende liegt der Inzidenzwert bei
den Corona-Neuinfektionen in München wieder über der kritischen Marke
von 100. Doch wegen Datenproblemen sei unklar, welche Folgen das
haben werde, teilte die Stadt am Sonntag mit. Das werde nun mit den
zuständigen Stellen geklärt. Auch im Landkreis Deggendorf kam es zu
einem Übertragungsfehler, wie es vom Landratsamt hieß.

Nach den Zahlen des bayerischen Landesamts für Gesundheit lag die
Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen in
München am Sonntag bei 116,4 (Stand 11.4., 8.00 Uhr). Nach den Zahlen
des Robert Koch-Instituts (RKI) lag die Sieben-Tage-Inzidenz für die
Landeshauptstadt aber nur bei 94,4.

Erst am vergangenen Mittwoch hatte die Stadt die Corona-Notbremse
gelockert, nachdem über das Osterwochenende der Inzidenzwert unter
100 gesunken war. Sollte dieser drei Tage infolge wieder über 100
liegen, würden wieder schärfere Corona-Regeln gelten. Ausschlaggebend
dafür sei eigentlich der vom RKI veröffentlichte Wert, hieß es von
der Stadt München.

Kitas und Schulen bleiben jedoch unabhängig von der Entwicklung die
gesamte Woche geöffnet. Für diese ist immer der letzte Arbeitstag der
Vorwoche ausschlaggebend - also der Freitag, als der Wert in München
noch unter 100 lag.

Auch der Landkreis Deggendorf wies am Sonntag einen zu geringen
Inzidenzwert auf. Dieser lag nach den RKI-Zahlen unter 200. «Aufgrund
eines Übertragungsfehlers wurden die gestern neu bekannt geworden 76
Fälle leider nicht gemeldet», teilte ein Sprecher des Landratsamts
mit. Der Fehler werde korrigiert und fließe morgen in die Statistik
mit ein. Das wird sich dann auch auf den Handel auswirken: Ab einer
Sieben-Tage-Inzidenz über 200 dürfen die Geschäfte nicht mehr für
Kunden mit Termin und negativem Corona-Test öffnen.

Bayernweit stieg die Sieben-Tage-Inzidenz am Sonntag nach den
RKI-Zahlen auf 138,7, nach den LGL-Zahlen auf 148,2. Bundesweiter
Spitzenreiter war erneut Hof mit 534,4 Neuinfektionen pro 100 000
Einwohnern binnen einer Woche.

Coburg zieht wegen der anhaltend hohen Infektionszahlen nun die
Corona-Notbremse. Die Ansteckungszahlen in der Stadt stiegen durch
die aggressive Corona-Variante B.1.1.7 derzeit rasant an, teilte
Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) am Sonntag mit. Ab Montag
gilt eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 22.00 Uhr und 5.00 Uhr.
Museen und viele Geschäfte müssen wieder schließen. Auch Kontakte
werden eingeschränkt.