Über 70-Jährige in Hamburg zum Impfen aufgerufen - Inzidenz steigt

Angesichts wieder steigender Corona-Zahlen will Hamburg beim Impfen
aufs Tempo drücken - und kann das auch dank neuer Lieferungen. Das
Alter der Impfberechtigten nimmt dabei immer weiter ab, allein an
diesem Wochenden um fünf Jahre.

Hamburg (dpa/lno) - Nach der Lieferung weiterer Impfstoffdosen sind
in Hamburg nun auch die über 70-Jährigen zur Corona-Schutzimpfung
aufgerufen. «Ab sofort können alle über 70-Jährigen anrufen und ein
en
Termin im Impfzentrum vereinbaren», sagte der Sprecher der
Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich, am Sonntag der Deutschen
Presse-Agentur. Ein Einladungsschreiben müsse nicht abgewartet
werden. Termine könnten einfach über die zentrale Telefonnummer 116
117 oder online unter impfterminservice.de vereinbart werden. Erst am
Samstag waren die 73- und 74-Jährigen zum Impfen aufgerufen worden.

«Je mehr Termine wir jetzt durchführen können, desto schneller kommen

wir in der Priorisierung voran», sagte Gesundheitssenatorin Melanie
Leonhard (SPD). Allein für die kommende Woche seien 24 000
zusätzliche Termine freigeschaltet worden.

Unterdessen steigt die Corona-Inzidenz in der Stadt knapp eine Woche
nach den Osterfeiertagen wieder deutlich an. Am Sonntag kamen 340
neue Fälle hinzu. Das sind zwar 158 Fälle weniger als am Samstag,
aber 132 mehr als am Sonntag vor einer Woche. Die
Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000
Einwohner binnen 7 Tagen, stieg von 132,9 auf 139,9. Die Zahl der in
Hamburg an oder mit dem Coronavirus gestorbenen Menschen gab das
Institut mit 1411 an, 2 mehr als am Vortag.

«Wir wollen so viele Hamburgerinnen und Hamburger wie möglich so
schnell wie möglich mit einer Schutzimpfung versorgen», sagte die
Senatorin. Die Erfahrungen zeigten, dass sie wirksam vor schweren
Krankheitsverläufen schütze. «Deswegen wollen wir nicht lang
abwarten.»

Impfwillige könnten damit rechnen, «auch sehr kurzfristig einen
Termin zu erhalten», sagte Helfrich. Schon die Gruppe der 75- bis
79-Jährigen habe rund 80 000 Menschen umfasst. Die der 70- bis
74-Jährigen dürfte nach seinen Angaben noch etwas größer sein.

Auch am Wochenende wurden im Impfzentrum in den Messehallen wieder
Tausende Impfungen verabreicht. Allein am Samstag waren es laut
Helfrich 6838. «Für den Sonntag erhoffen wir uns eine ähnlich hohe
Zahl.»

Neben den Schwerpunktpraxen könnten nun auch die Krankenhäuser
stationäre und teilstationäre Patienten nach der aktuellen
Priorisierung impfen. Das Impfangebot richtet sich insbesondere an
Patienten aus den Fachgebieten Frührehabilitation, Geriatrie,
Onkologie und Psychiatrie.