Mehr als 2200 Corona-Neuinfektionen am Wochenende - Inzidenz steigt

Das Coronavirus breitet sich in Sachsen weiter aus. Zahlreiche
Neuinfektionen ließen auch die Sieben-Tage-Inzidenz wieder ansteigen.
Besonders dramatisch ist die Lage im Südosten des Landes.

Dresden (dpa/sn) - In Sachsen sind am Wochenende mehr als 2200 neue
Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Von Samstag auf
Sonntag wurden laut Sozialministerium 1039 neue Fälle gemeldet, von
Freitag auf Samstag waren bereits 1210 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2
gezählt worden. Der Wert der Neuinfektionen mit dem Coronavirus je
100 000 Einwohner innerhalb einer Woche näherte sich der Marke von
200. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) betrug die
Sieben-Tage-Inzidenz am Sonntag 193,4 (Stand: 3.08 Uhr) nach 182 am
Samstag.

Nur Thüringen lag mit einer Inzidenz von 218,5 noch vor Sachsen. Für
ganz Deutschland gab das RKI die Sieben-Tage-Inzidenz mit 129,2 an
nach 120,6 am Samstag. In Sachsen sind vor allem die Landkreise im
Südosten heftig betroffen: Im Vogtlandkreis lag die Inzidenz bei fast
350, im Landkreis Zwickauer Land bei mehr als 298 und bei 274 im
Erzgebirgskreis.

Noch immer, so das RKI, ist die Interpretation der Zahlen schwierig,
weil es während der Osterfeiertage und -ferien vermutlich weniger
Test gab und auch weniger Ergebnisse übermittelt werden konnten.

Insgesamt wurden laut Sozialministerium seit Ausbruch der Pandemie
235 730 Infektionen labortechnisch nachgewiesen. Als wieder genesen
gelten Schätzungen zufolge fast 210 000 Menschen. Allerdings forderte
die Pandemie auch schon 8553 Tote. Deren Zahl stieg von Samstag auf
Sonntag um 3.

Auf den Normalstationen der sächsischen Krankenhäuser waren am
Sonntag laut Sozialministerium 1065 Betten mit Covid-19-Patienten
belegt. Das entsprach einer Auslastung von 67,4 Prozent. Auch hier
zeigte sich eine unterschiedliche Verteilung: In der Stadt Chemnitz
und den Landkreisen Mittelsachsen, Zwickau, Erzgebirgskreis und
Vogtlandkreis betrug die Auslastung 76,1 Prozent, in der Stadt und
dem Landkreis Leipzig sowie dem Landkreis Nordsachsen 53,5 Prozent.
In Dresden und den Landkreisen Meißen,
Sächsische-Schweiz-Osterzgebirge, Bautzen und Görlitz lag sie bei
62,5 Prozent.

Die Belegung der Betten auf den Normalstationen mit
Covid-19-Patienten gilt als Indikator für mögliche Verschärfungen bei

den Schutzmaßnahmen zur Bekämpfung des Corona-Geschehens. Die
kritische Grenze ist laut Sozialministerium erreicht, wenn dort 1300
Covid-19-Patienten behandelt werden, die nicht intensivmedizinisch
betreut werden müssen.