Landrat wirbt für russischen Corona-Impfstoff Sputnik V

Potsdam (dpa/bb) - Der Landrat des Kreises Märkisch-Oderland, Gernot
Schmidt (SPD), würde gern den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V
einsetzen. «Ich frage mich, weshalb dieser Impfstoff nicht zugelassen
wurde», sagte Schmidt dem RBB-Sender Antenne Brandenburg. «Man hat
nicht versucht, diesen Impfstoff in den Markt zu bringen. Man hat
sich eher ergossen in Verächtlichmachung dieses Impfstoffes. (...)
Jetzt, wo einem die Pferde wegschwimmen, hat man plötzlich Ideen und
möchte ihn in den Markt bringen.» Nach Angaben des RBB ist der
Landrat bereits in Gesprächen mit der russischen Botschaft.

Bayern und Mecklenburg-Vorpommern hatten erklärt, dass sie sich
jeweils Impfdosen von Sputnik V für den Fall einer EU-Zulassung des
Wirkstoffs gesichert haben. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn
(CDU) kündigte Gespräche mit Russland an. Auch Brandenburgs
Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) kann sich den Einsatz
vorstellen. Für das Impfen solle jeder geeignete, zuverlässige und
zugelassene Impfstoff genutzt werden, das gelte auch für Sputnik V,
hatte er am Donnerstag gesagt.

Der Landkreis Märkisch-Oderland war bereits mit einem Vorstoß beim
Impfen in Arztpraxen aufgefallen. Dort konnten sich schon im März
Bürger in Arztpraxen impfen lassen, auch wenn es damals dazu nur ein
Modellprojekt im Land und noch keine regulären Praxis-Impfungen gab.