Joussen befürwortet Sputnik-Impfstoff für Europa

Hannover (dpa)- Tui-Chef Fritz Joussen spricht sich dafür aus, bei
der möglichst raschen «Durchimpfung» der Bevölkerung gegen das
Corona-Virus dem Präparat Sputnik V aus Russland mehr Chancen zu
geben. «Ich finde es auch gut, dass sich zum Beispiel der russische
Sputnik-Impfstoff seinen Weg nach Europa bahnt», sagte der
Tourismus-Manager der Deutschen Presse-Agentur in Hannover. Die
Lieferungen anderer Hersteller würden in den kommenden Wochen aber
ebenfalls weiter Fahrt aufnehmen, glaubt Joussen. «Auch Johnson &
Johnson kommt. Und Biontech in Marburg hat eine riesige Kapazität.»

Für die Tourismusbranche sind Nachweise von Immunisierungen oder
zumindest negative Virustests entscheidend, um wieder mehr Kunden an
Urlaubsorte bringen zu können. Der Wirtschaftszweig gehört wegen des
Nachfrageeinbruchs zu den am schwersten von der Pandemie gebeutelten
Sektoren. «Der Impfstatus ist vielerorts schon gut», meinte Joussen
mit Blick auf die Einbeziehung der Hausärzte. «Auch die Tests werden
weiter ausgebaut und verstärkt eingesetzt. Von daher gibt es immer
weniger Gründe, warum man persönliche Rechte einschränken sollte.»


Bei der Sorge vor zusätzlichen Mutationen, die Weiterentwicklungen
mancher Vakzine erfordern könnten, müsse man besonnen bleiben.
«Unsere medizinischen Berater sagen: Die heutigen Impfmittel sind
bisher alle wirksam», betonte Joussen. «Und selbst wenn es einmal
eine Mutation geben sollte, bei denen Impfstoffe nicht so gut wirken,
haben diese dennoch einen positiven Effekt und sind nicht völlig
wirkungslos.» Es gehe stets um möglichst stabilen relativen Schutz.