Schulstart löst bei Berlins Schülervertretern gemischte Gefühle aus

Berlin (dpa/bb) - Berlins Schülervertreter sehen dem ersten Schultag
nach den Osterferien mit gemischten Gefühlen entgegen. «Ich bin
einerseits sehr froh, dass ich meine Freunde wiedersehen kann», sagte
Landesschülerausschuss-Sprecherin Luisa Regel. «Andererseits mache
ich mir schon Gedanken, weil jetzt sehr viele Klassen zurückkommen
werden und viele Lehrer immer noch nicht geimpft sind. Und das macht
mir schon ein unwohles Gefühl», so die Abiturientin aus dem 13.
Jahrgang der Kurt-Schwitters-Schule im Bezirk Pankow. Schließlich
habe die dritte Welle der Corona-Pandemie begonnen.

«Und wenn die Zahlen weiter ansteigen, kann man es nicht zulassen,
dass Schülerinnen und Schüler gefährdet werden durch den Besuch der
Schule», sagte Regel. Es sei absolut verständlich, dass viele wieder
Präsenzunterricht haben wollten, weil der deutlich effektiver sei als
Online-Unterricht. «Aber man muss ganz klar auf die Zahlen schauen,
wie sich das entwickelt», so die Sprecherin der Schülervertreter.

Es sei gut, dass die 7. bis 9. Klassen noch nicht gleich zurück in
die Schulen kämen, sondern erst am 19. April. «Wenn man dann sieht,
dass es sehr voll wird und sich die Zahlen weiter entwickeln, dann
ist es aber schwierig, an diesem Plan festzuhalten», warnte die
Abiturientin.

Richtig sei auf jeden Fall gewesen, die Tests in den Schulen
verpflichtend zu machen. «Man muss halt aufpassen, wie man es angeht,
ob man die Kapazitäten hat, in der Schule zu testen, den Abstand
einhalten kann, dass alles gut desinfiziert werden kann. Und man muss
schauen, dass es überall genügend Tests gibt», sagte Regel. Vor den
Ferien sei das noch nicht so gewesen.

Skeptisch ist die Schülervertreterin, was die Organisation der Tests
in den Schulen angeht, auch mit Blick darauf, dass vom ohnehin
eingeschränkten Unterricht dann auch noch Zeit dafür abgehe.
«Wahrscheinlich ist es am sinnvollsten, das direkt morgens zu machen
mit sehr großen Abständen in gut durchgelüfteten Räumen, damit es
keine Ansteckungsgefahr gibt», sagte Regel. «Und dann zum Beispiel in
den Klassenleiterstunden, wo man die Lehrkräfte etwas besser kennt
und vertrauter mit ihnen umgehen kann.»