Umfrage: Gesundheitspolitik für viele wahlentscheidendes Thema

Berlin (dpa/bb) - Für ihre Entscheidung bei der Wahl zum
Abgeordnetenhaus am 26. September hat für viele Berliner die
Gesundheitspolitik hohen Stellenwert. Bei einer Forsa-Umfrage im
Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) erklärten neun von zehn
Befragten (91 Prozent), dass sie dieses Thema für sehr wichtig oder
wichtig halten. Öfter wird nur noch die Bildungspolitik genannt (95
Prozent). Hinter der Gesundheitspolitik rangieren die Energiepolitik,
die 81 Prozent bei der Wahlentscheidung wichtig oder sehr wichtig
finden, und die Innere Sicherheit (79 Prozent).

«Die Gesundheitspolitik ist in Zeiten von Corona noch weiter in den
Fokus der Menschen gerückt», sagte die Berliner TK-Chefin Susanne
Hertzer. Vielen sei bewusster geworden, wie wichtig ein starkes,
zukunftsfähiges Gesundheitssystem sei.

Die Umfrage zeigt auch, dass die Berlinerinnen und Berliner
grundsätzlich zufrieden mit der Gesundheitsversorgung in der Stadt
sind. Jeder zweite Befragte (48 Prozent) gab an, dass er vollkommen
oder sehr zufrieden ist, 43 Prozent sind zufrieden und neun Prozent
weniger zufrieden oder unzufrieden.

Allerdings wünschen sich laut Umfrage viele Menschen mehr digitale
Möglichkeiten in dem Bereich. 86 Prozent würden demnach gerne online
einen Arzttermin buchen, 83 Prozent fänden eine digitale Begleitung
bei chronischen Erkrankungen gut, so dass zum Beispiel ihre
Gesundheitswerte regelmäßiger überprüft werden. Für Hausbesuche v
on
Arzt-Assistenten mit Video-Unterstützung durch den Arzt sprechen sich
71 Prozent aus, fast ebenso viele (70 Prozent) möchten das
elektronische Rezept nutzen.

Video-Sprechstunden, bei denen man über den Bildschirm mit Ärztin
oder Arzt sprechen kann, würden knapp zwei Drittel der Befragten (63
Prozent) in Anspruch nehmen. 61 Prozent sprechen sich für
Gesundheitsapps als Unterstützung bei Krankheiten wie Diabetes oder
Migräne aus.

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte vom 11. bis 25. Januar
300 Berlinerinnen und Berliner telefonisch. Die Struktur der Studie
spiegelt laut TK einen Querschnitt der volljährigen Bevölkerung in
Berlin wieder und ist demnach repräsentativ.