CDU kritisiert erweiterte Schutzmaßnahmen in Kitas als überzogen

Schwerin (dpa/mv) - Die CDU hat die ab Montag in den Kitas in
Mecklenburg-Vorpommern geltenden erweiterten Testregelungen und
Schutzmaßnahmen als «völlig überzogen» kritisiert. Mit der
PCR-Testpflicht für Kinder mit Erkältungssymptomen habe sich
Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) «vergaloppiert», sagte der
familienpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Daniel Peters,
am Samstag. Er sprach von einen Paradigmenwechsel. «Denn bislang
verzichten wir bei den Kleinsten aus gutem Grund auf einen Test, der
für Kinder, die bekanntermaßen oft schon im Alter von einem Jahr die
Kita besuchen, verstörend wirkt.» Kinder seien nach wie vor nicht
«die Treiber der Infektion».

Drese hatte am Freitag angekündigt, dass Kinder mit
Erkältungssymptomen, Fieber, Durchfall oder Erbrechen vor dem
Kita-Besuch von einem Haus- oder Kinderarzt mittels PCR-Test auf eine
Corona-Infektion hin untersucht werden müssen. Bei negativem Test und
milder Krankheitssymptomatik soll der Besuch einer Kita oder
Kindertagespflegestelle weiter möglich sein. Bei einem positiven
Ergebnis oder wenn Eltern einen Test ablehnen, dürfen Kinder die
Einrichtungen mindestens sieben Tage lang nicht besuchen.

«Schon bei Schnupfen ein Kind sozial isolieren zu wollen, fördert
weder die Gesundheit noch die seelische Entwicklung des Kindes»,
sagte der CDU-Sozialexperte Matthias Manthei. «Solche drakonischen
Maßnahmen sind kindeswohlgefährdend.»

Thomas Krüger, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag, kritisierte
diese Äußerungen am Samstagabend: «Mal wieder zeigt die CDU-Fraktion,

dass sie absolut uneins ist und damit nur für Verunsicherung der
Menschen in Mecklenburg-Vorpommern sorgt», teilte er mit. In die
Abstimmungen zur Teststrategie sei schließlich auch das CDU-regierte
Gesundheitsministerium eingebunden gewesen.