Trotz geschlossener Unis: Angebote der Studentenwerke weiter nutzbar

Corona sorgt nicht nur für leere Hörsäle, sondern auch für
geschlossene Mensen. In den Studentenwerken ist dennoch viel zu tun.

Magdeburg/Halle (dpa/sa) - Die Hochschulen in Sachsen-Anhalt sind
pandemiebedingt geschlossen - doch Semesterbeiträge zahlen
Studierende weiterhin. Denn die meisten Angebote der Studentenwerke
sind auch aktuell nutzbar - und teils kamen sogar neue Aufgaben
hinzu, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.

«Mit Ausnahme von zeitweisen Schließungen von Mensen können alle
Angebote genutzt werden, etwa die Wohnangebote, die Kinderbetreuung,
die Sozial- und psychosoziale Beratung», teilte ein Sprecher des
Studentenwerks Halle mit. Teilweise sei das Angebot angepasst worden,
beispielsweise mit einer eingeschränkten Mensa-Auswahl zum Mitnehmen.
Beratungen finden telefonisch, per Mail oder Video statt.

Auch das Studentenwerk in Magdeburg führt die meisten Angebote
kontaktlos weiter. Kurse werden online durchgeführt, Fragen können
über eine Chatberatung geklärt werden, vor allem für internationale
Studierende gibt es Kulturangebote in Kleingruppen im Freien oder
digital, teilte eine Sprecherin in Magdeburg mit.

Finanzielle Unterstützung gebe es ebenfalls: «Die Studentenwerke
vergeben Beihilfen aus eigenen Mitteln, zum Beispiel zinslose
Notfalldarlehen oder Semesterabschlusshilfen, aber auch
Mietstundungen und Freitisch gehören dazu», so die Sprecherin. Zudem
bearbeiten die Mitarbeiter Anträge zur Überbrückungshilfe - also fü
r
finanzielle Unterstützung des Bundesbildungsministeriums (BMBF) für
Studierende in pandemiebedingten Notlagen. «Mit der
Überbrückungshilfe ist sogar eine Aufgabe hinzugekommen», sagte der
Sprecher des Studentenwerks in Halle. Dieses Angebot laufe noch bis
zum Ende des aktuellen Sommersemesters.

Das Angebot des BMBF richte sich vor allem an Studierende, die kein
BAföG beziehen, teilte ein Sprecher des Wissenschaftsministeriums in
Magdeburg mit. Gleiches gelte für die Nothilfefonds der
Studentenwerke. «Beide Hilfsangebote richten sich ganz explizit an
Studierende, die aufgrund der Pandemie ihren zur Studiumsfinanzierung
notwendigen Nebenjob, etwa in der Gastronomie, verloren haben», so
der Ministeriumssprecher. Zuschüsse in Höhe von etwa 300 000 Euro
seien bislang gewährt worden. BAföG-Bezieher würden zudem durch die
Verlängerung der Regelstudienzeit unterstützt.

Eine Senkung oder ein Erlass der Semesterbeiträge seien dagegen
derzeit kein Thema - wären den Angaben des Ministeriums zufolge aber
zu diskutieren, wenn pandemiebedingt Leistungen der Studentenwerke
über einen längeren Zeitraum nicht zur Verfügung stehen sollten. Das

allerdings könnte die Studentenwerke in eine wirtschaftliche
Schieflage bringen, teilte der Sprecher mit. Zudem hätten viele
Studierende Nebenjobs in anderen Branchen annehmen können.