Sommersemester startet - Weniger ausländische Studenten erwartet

In Hessen starten die Studierenden in ein weiteres Semester mit
digitaler Lehre. Die Zahl der Erstsemester bleibt insgesamt
voraussichtlich mehr oder weniger stabil. Ausländische Studierende
aber gibt es aber vermutlich weniger.

Gießen (dpa/lhe) - Trotz der Folgen und Einschränkungen der
Corona-Pandemie beginnen an den hessischen Unis und Hochschulen zum
Sommersemester ab kommendem Montag nicht wesentlich weniger junge
Menschen ein Studium als im Vorjahr. Zurückgehen dürfte aber die Zahl
der ausländischen Studierenden. Die Gießener
Justus-Liebig-Universität etwa teilte mit, die Zahl der
Studienanfänger bewege sich seit Jahren auf Rekordniveau - «daran hat
auch die Corona-Pandemie nichts geändert». Für das Sommersemester
stünden zwar noch keine abschließenden Zahlen fest. Die Uni geht nach
eigenen Angaben allerdings davon aus, dass die Studierendenzahlen in
diesem Sommersemester in etwa auf Vorjahresniveau liegen.

An der Hochschule in Fulda werden den Angaben zufolge hingegen
weniger neue Studierende begrüßt werden als noch im Sommersemester
2021. Die Zahl der Erstsemester belaufe sich nach aktueller
Einschätzung wohl auf 390, zum vergangenen Sommersemester waren es
noch 442. Wie die Hochschule mitteilte, werden vor allem in
Studiengängen mit «üblicherweise hoher internationaler Beteiligung»

weniger Erstsemester ein Studium aufnehmen. Somit machten sich nun
«erstmals die Auswirkungen der Pandemie bemerkbar».

Auch die Philipps-Universität Marburg rechnet im Vergleich zum
Sommersemester des Vorjahres mit weniger Studierenden. Die Zahl von
etwa 21 500 Studierenden - davon rund 1700 Erstsemester sowie etwa
3000 ausländische Studierende - bedeute einen «moderaten Rückgang».

Dies sei insbesondere auf die Pandemie zurückzuführen. So ergäben
sich unter anderem für ausländische Studierende schwierige
Bedingungen, um nach Marburg zu reisen. «Darüber hinaus ist davon
auszugehen, dass viele potenzielle Studienanfängerinnen und
Studienanfänger den Start ihres Studiums verschieben.»

Die Goethe-Universität in Frankfurt erwartet einen leichten Rückgang.
Die finalen Zahlen stünden noch nicht fest, teilte ein Sprecher mit.
«Zum jetzigen Zeitpunkt gehen wir ungefähr von 2500 Studierenden aus,
die im Sommersemester 2021 ein Studium an der Goethe-Universität
beginnen.» Im Sommersemester des Vorjahres waren es demnach 3030.

In Darmstadt rechnet die Technische Universität (TU) den Angaben
zufolge mit «mindestens 600 Erst- und Neueinschreibungen».
Abschließende Zahlen liegen demnach für das Sommersemester 2021 noch
nicht vor. Im vergangenen Jahr seien es zum Stichtag Mitte Mai rund
640 gewesen, hieß es.

Auch im kommenden Sommersemester sind die hessischen Unis und
Hochschulen wieder auf digitale Lehre angewiesen. Wie die
Philipps-Universität in Marburg mitteilte, fallen so «trotz der
vielfältigen Lehrformate sowie der umfassenden Arbeitsmöglichkeit in
Präsenz in den Bibliotheken, PC-Pools und Laborpraktika
pandemiebedingt in der Regel der persönliche Austausch sowie wichtige
Aspekte des studentischen Lebens» weg.

Auch an der Universität in Kassel wünscht man sich «wieder mehr
direkte akademische Begegnung und mehr Leben auf dem Campus», wie ein
Sprecher mitteilte. Maßnahmen, die dies perspektivisch wieder
ermöglichten, würden unterstützt. Ob sich die Pandemie auf die Zahl
der neuen Studierenden zum Sommersemester auswirke, steht in Kassel
demnach noch nicht fest.