Sieben-Tage-Inzidenz im Südwesten mit weiterem deutlichem Anstieg

Stuttgart (dpa/lsw) - Während Bund und Länder im Eiltempo das
Infektionsschutzgesetz nachschärfen wollen, steigt die Belastung mit
dem Coronavirus in Baden-Württemberg erneut deutlich. Die Zahl der
bestätigten Fälle binnen sieben Tagen legte nach Angaben des
Landesgesundheitsamts vom Donnerstag (Stand 16.00 Uhr) ein weiteres
Mal sehr deutlich zu. Den Daten der Stuttgarter Behörde zufolge
registrierten die Gesundheitsämter im Südwesten im Laufe der
vergangenen sieben Tage 120,2 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner.

Am Donnerstag hatte die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz noch bei
109,3 gelegen, am Montag dagegen bei 116,8. Hintergrund für den
kurzen Rückgang dürften weniger Tests über die Osterfeiertage gewesen

sein.

Die Schwelle von 100 Neuinfektionen überschreiten mittlerweile 35 der
44 Stadt- und Landkreise. Am höchsten bleibt der Wert im Landkreis
Schwäbisch Hall mit 271,9, am niedrigsten in der Stadt Heidelberg mit
61,3.

Die Zahl der bestätigten Fälle seit Beginn der Pandemie stieg um 3314
auf 384 086. 8900 Menschen starben an einer Infektion mit dem
Coronavirus oder im Zusammenhang damit. Das waren 32 mehr als am
Vortag. Als genesen gelten geschätzt 341 966 Infizierte (plus 1962).

Seit Ende Dezember wurden dem Landesgesundheitsamt 45 279 Fälle mit
Hinweisen auf «besorgniserregende Varianten» übermittelt. Als solche

gelten Viren mit Mutationen, die ein höheres Ansteckungsrisiko haben,
wie sie beispielsweise in Großbritannien (B.1.1.7) und Südafrika
(B1.351) entdeckt worden waren. Ihr Anteil liegt im Südwesten den
Angaben zufolge inzwischen bei mehr als 90 Prozent.

Nur noch 10 Prozent der 2425 betreibbaren Intensivbetten sind der
Mitteilung zufolge im Moment frei. Dieser Wert ist wichtig, um die
Auslastung des Gesundheitssystems beurteilen zu können. Solche Betten
werden auch nicht nur für Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen
gebraucht, sondern ebenso für andere gravierende Erkrankungen.