Deutliche Zunahme der Corona-Neuinfektionen - Inzidenz über 100

Die Experten hatten diese Entwicklung vorhergesehen: Nach den
Osterfeiertagen werden die Fallzahlen steigen, hieß es unisono. Auch
in den kommenden Tagen erwarten Mediziner hohe Infektionszahlen.

Rostock (dpa/mv) - Die Zahl der Corona-Infektionen in
Mecklenburg-Vorpommern ist nach oben geschnellt. Wie das Landesamt
für Gesundheit und Soziales (Lagus) am Freitag berichtete, wurde mit
565 Neuinfektionen seit dem Vortag ein neuer Höchstwert registriert.
Dies war noch einmal deutlich mehr als in den vergangenen zwei Tagen,
als 431 beziehungsweise 436 Neuinfektionen nachgewiesen wurden. Am
Freitag vergangener Woche waren noch 307 Neuinfektionen registriert
worden.

Das Landesamt meldete zudem vier Todesfälle im Zusammenhang mit einer
Corona-Infektion, so dass die Gesamtzahl der Verstorbenen in der
Pandemie auf 900 stieg. Die Gesamtzahl der bislang nachgewiesenen
Corona-Infektionen im Nordosten stieg auf 33 332. Als genesen gelten
28 811 Menschen.

Die Inzidenz stieg landesweit weiter auf 110,0 Neuinfektionen pro 100
000 Einwohner binnen sieben Tagen. Mit 181,7 war der Wert im
Landkreis Mecklenburgische Seenplatte am höchsten, gefolgt vom
Landkreis Ludwigslust-Parchim mit 128,4 und Vorpommern-Greifswald mit
125,6. Am niedrigsten lag die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis
Vorpommern-Rügen, für den ein Wert von 59,6 berechnet wurde.

Der Rostocker Tropenmediziner Emil Reisinger sprach angesichts der
deutlichen Zunahme der Fallzahlen von einer erwartbaren Entwicklung
nach den Osterfeiertagen. Es wiederholten sich die Ereignisse von
Weihnachten und Silvester, als es ebenfalls zu einer Häufung der
privaten Kontakten gekommen war. Diese privaten Kontakte seien für
die Zunahme hauptsächlich verantwortlich. Wegen der mehrtägigen
Inkubationszeit nach einer Ansteckung sei auch in den kommenden Tagen
mit einer anhaltend hohen Zahl von Infektionen zu rechnen, sagte
Reisinger.

In den Krankenhäusern des Landes wurden 290 Covid-Patienten
behandelt, neun weniger als am Donnerstag. Mit 81 Patienten liegt
einer weniger als am Donnerstag auf Intensivstationen.

Gleichzeitig blieb Mecklenburg-Vorpommern beim Impfen in der
Rangliste der Bundesländer auf dem letzten Platz. 13,3 Prozent der
Bevölkerung haben laut Lagus eine Erstimpfung erhalten, Hessen folgt
auf dem vorletzten Platz mit 13,5 Prozent. Auf dem ersten Platz liegt
Bremen mit 17,4 Prozent. Den kompletten Impfschutz haben im Nordosten
inzwischen knapp 5,5 Prozent.