Corona-Test vor dem Frühstück - Für Schulkinder gelten neue Regeln

Auf Eltern von Schulkindern kommen neue Aufgaben zu. Von Montag an
müssen sie dafür sorgen, dass ihre Kinder zwei Mal pro Woche vor dem
Unterricht einen Coronatest machen.

Hannover (dpa) - Mit verpflichtenden Corona-Tests geht das Schuljahr
in Niedersachsen und Bremen nach den Osterferien am kommenden Montag
weiter. Der Unterricht soll damit sicherer werden.

Wie ist das Testen organisiert?

Von Montag an müssen sich Kinder, Jugendliche und Schulpersonal zwei
Mal pro Woche vor Unterrichtsbeginn zuhause auf Corona testen. Bei
den Tests handelt es sich um sogenannte Corona-Laientests für den
vorderen Nasenbereich. Das Ergebnis ist nach rund 15 Minuten klar.
Die Testkits werden von den Schulen verteilt.

Was passiert bei einem positiven Ergebnis?

Betroffene müssen zuhause bleiben und die Schule informieren.
Anschließend muss das Ergebnis durch einen noch zuverlässigeren
PCR-Test in einer Arztpraxis oder einem Corona-Testzentrum abgeklärt
werden. Weist der PCR-Test eine Corona-Infektion nach, gilt Isolation
für den Betroffenen und Quarantäne für nahe Kontaktpersonen. Zeigt
der PCR-Test keine Infektion, war der Schnelltest falsch positiv.

Wie kontrollieren die Schulen, dass tatsächlich getestet wurde?

An jedem Testtag müssen Eltern und Erziehungsberechtigte das negative
Testergebnis schriftlich bestätigen. Schulen können auch verlangen,
dass die benutzten Testkits gezeigt oder abgegeben werden.

Was passiert, wenn Eltern ihre Kinder nicht testen möchten?

Die Präsenzpflicht ist in allen Schuljahrgängen aufgehoben. Eltern
und Erziehungsberechtigte können ihre Kinder ohne Angabe von Gründen
vom Präsenzunterricht abmelden. Die Schülerinnen und Schüler müssen

dann zuhause lernen und erhalten dafür Arbeitsmaterial.

Warum wird nicht in der Schule getestet wie im Bundesland Bremen?

Nach einer Testwoche vor den Osterferien hat das Kultusministerium
Rückmeldungen von Verbänden, Eltern und Erziehungsberechtigten sowie
aus der Schülerschaft ausgewertet. Demnach fühlten sich viele
Schülerinnen und Schüler bei den Tests in der Klasse unwohl. Nach
einem positiven Test muss der oder die Betroffene betreut und
abgeholt werden, was aufwendig ist. Lehrkräfte kritisierten zudem,
dass die Tests zeitaufwendig seien und ein Infektionsrisiko bestehe,
da während des Tests die Maske abgenommen werden müsse.

Führt die Testpflicht zu Lockerungen an den Schulen?

Nein, an den bisherigen Regeln ändert sich nichts. Ziel der Tests ist
mehr Gesundheitsschutz. Um das Risiko für eine Verbreitung des Virus
zu minimieren, werden Kinder und Jugendliche weiter in kleinen
Gruppen abwechselnd zuhause und in der Schule unterrichtet. Abstands-
und Hygieneregeln, Lüftkonzepte und die Pflicht zum Tragen einer
Maske außerhalb und zum Teil im Unterricht bleiben bestehen.

Wann gibt es keinen Präsenzunterricht?

Die Öffnung der Schulen ist weiter abhängig von der Inzidenz im
Landkreis oder der kreisfreien Stadt. Diese zeigt, wie viele Menschen
pro 100 000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem
Coronavirus angesteckt haben. Oberhalb von einer Inzidenz von 100
wechseln alle Schülerinnen und Schüler in den Distanzunterricht -
außer Grundschulen und Abschlussklassen.

Wird es in diesem Jahr Abiturprüfungen geben?

Ja, die Prüfungen sollen stattfinden - unter hohen Hygiene- und
Sicherheitsstandards. Darauf haben sich die Kultusministerinnen und
Kultusminister der Länder geeinigt.