RKI-Chef: Regionale Lockerungen bei hohen Inzidenzen «bedenklich»

Berlin (dpa) - Der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) hat
regionale Lockerungen der Maßnahmen in der Corona-Pandemie trotz
hoher Fallzahlen kritisiert. «In einigen Regionen wird aktuell bei
Sieben-Tage-Inzidenzen um 100 gelockert», sagte Lothar Wieler am
Freitag in Berlin. Angesichts der sich zuspitzenden Lage in den
Krankenhäusern und auf den Intensivstationen sei das «bedenklich -
zumindest solange wirksame zusätzliche Konzepte der
Pandemie-Eindämmung fehlen».

Wieler sagte in Richtung der Bürger: «Denken Sie daran: Unter diesen
Umständen bedeuten Lockerungen nicht, dass die Menschen nun einem
niedrigeren Infektionsrisiko ausgesetzt sind.» Es bedeute vielmehr,
dass die Verantwortungsträger die Verantwortung der
Pandemiebewältigung an den Einzelnen abgäben. «Umso wichtiger ist es,

dass wir uns alle schützen.» Wieler sagte zunächst nicht, auf welche

Regionen sich seine Kritik bezieht.