RKI: Ab Mitte nächster Woche wieder zuverlässigere Corona-Zahlen

Berlin (dpa) - Nach dem Verzug bei Tests und Meldungen auf das
Coronavirus rund um Ostern rechnet das Robert Koch-Institut (RKI) ab
Mitte nächster Woche wieder mit verlässlicheren Daten zur Pandemie.
Das sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Freitag in Berlin. «Die
Fallzahlen und auch die Sieben-Tage-Inzidenzen sind im Moment nicht
so zuverlässig, wie wir es gerne hätten.» Das liege hauptsächlich
daran, dass es über die Feiertage weniger Arztbesuche gegeben habe.

Wieler betonte, es gebe aber ausreichend weitere Daten, die
Aufschluss über die tatsächliche Situation gäben. «Diese Entwicklun
g
zeigt leider, dass die Lage sehr, sehr ernst ist.» Nach Daten aus
rund 70 Kliniken bundesweit müssten immer mehr und auch immer jüngere
Menschen wegen schweren Atemwegsinfektionen in Krankenhäusern
behandelt werden. Die Intensivstationen füllten sich rasant.

«Wir befinden uns in der dritten Welle, ausgelöst durch die Variante
B.1.1.7.» Diese sei noch ansteckender, noch gefährlicher und dadurch
schwer einzudämmen. Es würden zwar immer mehr Menschen geimpft, aber
es werde noch dauern, bis die Impfungen einen Effekt auf der
Bevölkerungsebene zeigten. Er rief dazu auf, Impfangebote
wahrzunehmen.

Nach Daten vom Freitag haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem
RKI binnen eines Tages 25 464 neue Corona-Neuinfektionen gemeldet.
Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 296 neue Todesfälle
verzeichnet. Das RKI geht jedoch davon aus, dass sich in den Ferien
meist weniger Menschen testen lassen, was zu einer geringeren
Meldezahl an die Gesundheitsämter führe.