Nach den Osterferien: Viele Schulkinder in Thüringen weiter zu Hause

In mehreren Thüringer Landkreisen sollen nach den Osterferien am
Montag wieder die Schulen öffnen. In anderen Landkreisen bleiben die
Schul- und Kitatüren weiterhin geschlossen - und die Kinder daheim.

Erfurt (dpa/th) - Viele Kinder in Thüringen werden nach dem
offiziellen Ende der Osterferien den Ranzen in der Ecke stehen lassen
und zu Hause lernen müssen. In mehreren Thüringer Landkreisen sollen
die Schulen wegen der Corona-Lage auch nach den Ferien am 12. April
geschlossen bleiben. Mehr als die Hälfte der 23 Landkreise und
kreisfreien Städte verzeichneten Stand Donnerstag mehr als 150
Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen -
nach Weisung des Thüringer Gesundheitsamts muss ab dieser Inzidenz
geprüft werden, ob die Einrichtungen zur Pandemiebekämpfung wieder zu
schließen sind. Ob die Schulen hier zu bleiben, liegt aber im
Ermessen der lokalen Behörden.

So entschieden etwa der Wartburgkreis und die Stadt Eisenach, dass
Schulen und Kitas geschlossen bleiben sollen. In der Stadt Eisenach
lag die Sieben-Tage-Inzidenz zwar nur ganz knapp über 150, im
Wartburgkreis aber zuletzt bei 290. Da viele Kinder aus dem
benachbarten Kreis Schulen in Eisenach besuchten, sei eine
konsequente Schließung beider Standorte sinnvoll, sagte
Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke).

Die Schulen im Saale-Holzland-Kreis, der am Freitag eine Inzidenz von
254,4 meldete, sollen dagegen nach den Osterferien am 12. April
wieder öffnen. Im Landkreis Gotha mit einer Inzidenz von 279,4 und
dem als Corona-Hotspot bekannt gewordenen Saale-Orla-Kreis (198)
sollen die Schulen voraussichtlich erst eine Woche später, am 19.
April, wieder für den Präsenzunterricht öffnen. Die einwöchige
Verzögerung soll bei der Vorbereitung auf die Schnelltests, die das
Land an die Schulen schicken will, helfen.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind Schnelltests für
Schülerinnen und Schüler sowie das schulische Personal nach den
Osterferien kostenfrei und freiwillig zweimal wöchentlich verfügbar.

Im Saale-Orla-Kreis, der es Ende März kurzzeitig zum Corona-Hotspot
Nummer eins unter den Landkreisen bundesweit brachte, sollen diese
Tests nach dem Willen von Landrat Thomas Fügmann (CDU) - anders als
im Rest Thüringens - verpflichtend sein. «Angesichts der hohen
Viruslast im Landkreis können wir eine Öffnung nur dann verantworten,
wenn wirklich nur diejenigen Zutritt erhalten, die negativ getestet
wurden.» Eine verbindliche Aussage dazu solle am Mittwoch bei der
Vorstellung des Schulöffnungskonzepts für den Kreis getroffen werden.