Expressflug ins All: Drei Raumfahrer fliegen zur ISS

Baikonur (dpa) - Drei Raumfahrer sind mit einem Expressflug zur
Internationalen Raumstation ISS aufgebrochen. Die Trägerrakete Sojus
2.1a hob am Freitag pünktlich bei sonnigem Wetter vom russischen
Weltraumbahnhof Baikonur in der Steppe von Kasachstan in Zentralasien
ab. Live-Bilder der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos zeigten,
wie die Sojus-Raumkapsel mit den Kosmonauten Oleg Nowizki und Pjotr
Dubrow sowie dem Nasa-Astronauten Mark T. Vande Hei an Bord in die
Erdumlaufbahn flog. Alles sei planmäßig verlaufen und die Crew fühle

sich gut, berichteten Kommentatoren nach dem Start.

Die Besatzung sollte nach gut dreieinhalb Stunden Flugzeit den
Außenposten der Menschheit erreichen. In den vergangenen Jahren
dauerte ein Sojus-Flug in der Regel sechs Stunden.

Auf die Verstärkung warteten sieben weitere Raumfahrer, die derzeit
auf der ISS leben - neben zwei Kosmonauten aus Russland sind es vier
Amerikaner und ein Japaner. Drei von ihnen werden in einer Woche
zurück auf der Erde erwartet. In gut zwei Wochen soll dann eine
Rakete des US-Unternehmens SpaceX zur ISS aufbrechen.

Wegen der Corona-Pandemie erfolgte der Start in Baikonur unter
strengen Hygiene-Vorschriften. Nach früheren Angaben wurden die
beiden Kosmonauten gegen das Virus geimpft. Vor ihrem Abflug waren
die drei Raumfahrer weitgehend von der Öffentlichkeit abgeschirmt
worden, um eine Ansteckung zu verhindern. Auch konnten sie sich nicht
persönlich von ihren Familien verabschieden.

In Erinnerung an den ersten Menschen im All vor 60 Jahren trug die
Rakete den Namen Juri Gagarin. Der Kosmonaut startete am 12. April
1961 von Baikonur aus und umrundete in 108 Minuten die Erde. Die
Startrampe, von der aus er damals abhob, wird derzeit saniert.