Kritik an Ämter-Ausgangssperre an Seenplatte: «Flickenteppich»

Neubrandenburg (dpa/mv) - Die Grünen an der Mecklenburgischen
Seenplatte haben die neuen Corona-Ausgangsbeschränkungen für einige
Ämter im größten Landkreis Deutschlands kritisiert. Damit werde ein
Flickenteppich aus kleinflächig wechselnden Regelungen und
Einschränkungen geschaffen, den niemand mehr überblickt und der nicht
zu kontrollieren ist, wie der Kreistagsfraktionschef der Partei, Falk
Jagszent, am Freitag erklärte.

Der Großkreis hatte am Donnerstag eine Verfügung erlassen, wonach in
etwa einem Drittel des Kreises Bewohner zwischen 21.00 Uhr und 6.00
Uhr nur noch mit «triftigem Grund» ins Freie dürfen. Außerdem sollt
en
sich ab Freitagabend dort nur noch in privater Haushalt mit maximal
einem anderen Erwachsenen treffen dürfen. Gründe seien hohe
Infektionszahlen und ein diffuses Ämter-Geschehen bei Infektionen.

Betroffen sind die drittgrößte Stadt im Nordosten Neubrandenburg,
Neustrelitz sowie mehrere Ämter im Osten, wie die Mecklenburgische
Kleinseenplatte um Mirow, Woldegk, das Stargarder Land und Neverin.
Die Wochen-Inzidenz liegt zwischen 114 in Neustrelitz, 133 in
Neubrandenburg bis 285 im Amt Neverin und 327 um Mirow.

«Gut gemeint ist bekanntermaßen nicht gut gemacht», erklärte Jagsze
nt
und forderte «gerichtsfeste Regelungen» für den ganzen Landkreis.
Alles andere schaffe mehr Verwirrung als Nutzen. An der Seenplatte,
die doppelt so groß wie das Saarland ist, lag die
Kreis-Wochen-Inzidenz bei 160. Es gibt aber Ämter wie Dargun und
rings um Waren, wo sie bei Null liegt. Ausgangsbeschränkungen gibt es
bisher bereits im Nachbarkreis Ludwigslust-Parchim.