Staatssekretärin: Sicherheitszone gegen Schweinepest wird diskutiert

Brandenburg will mit dem Bund im Kampf gegen die Ausbreitung der
Afrikanischen Schweinepest noch enger zusammenarbeiten. Eine Idee für
eine Schutzzone gegen die Tierseuche ist im Gespräch.

Lebus/Cottbus (dpa/bb) - Im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest
(ASP) ist eine Sicherheitszone auf deutschem Boden als Alternative zu
einer gemeinsamen Weißen Zone mit Polen im Gespräch. Derzeit werde
mit dem Bund über eine solche Zone diskutiert, erklärte die Leiterin
des Krisenstabs, Verbraucherschutzstaatssekretärin Anna Heyer-Stuffer
am Donnerstag in Lebus bei Frankfurt (Oder). Dort machte sie sich an
der Wildschweinbarriere mit dem Staatssekretär im Bundesministerium
für Ernährung und Landwirtschaft, Uwe Feiler, ein Bild von der Lage.

«Die Grenzländer, insbesondere Brandenburg, tragen die Hauptlast bei
der Eindämmung der ASP in Deutschland und dem Ziel, die weitere
Ausbreitung der Seuche nach Westen zu verhindern», betonte die
Staatssekretärin. Das Seuchengeschehen bezeichnete sie als stabil.
Gemeinsames Ziel bleibe, die Infektionsketten durch die getroffenen
Maßnahmen zu unterbrechen. Seit September 2020 grassiert die
Tierseuche unter Wildschweinen in Deutschland. Sie ist für Menschen
ungefährlich, für Hausschweine endet sie aber meist tödlich.

Schweinehalter aus Ostdeutschland hatten sich mit einem Hilferuf an
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gewandt. Sie solle den Kampf
gegen die Ausbreitung der Tierseuche zur Chefsache machen und
koordinieren. Länder und Landkreise gingen «nicht grundlegend und mit
der nötigen Durchsetzungskraft» gegen die Seuche vor, hieß es in
einem offenen Brief der fünf Schweinehalter-Verbände aus Brandenburg,
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen.

Der Bau eines festen Zaunes entlang der brandenburgisch-polnischen
Grenze den Angaben zufolge ist laut der Angaben fast abgeschlossen.
Allerdings kommt es nach Polizeiangaben immer wieder vor, dass Teile
des Schutzzauns gestohlen werden. In der Uckermark hat die Polizei
zum Schutz vor Diebstahl damit begonnen, Zäune zu gravieren.

Das Nationale Referenzlabor für Afrikanische Schweinepest, das
Friedrich-Loeffler-Institut, hat weitere ASP-Fälle in Brandenburg
bestätigt. Insgesamt wurden bislang 846 ASP-Fälle nachgewiesen.