Ramelow: Bund soll für alle Länder Sputnik-Impfstoff bestellen

Erfurt (dpa) - Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) ist
gegen Alleingänge der Länder bei der Bestellung des russischen
Corona-Impfstoffs Sputnik V. Ramelow sehe die Bundesregierung
weiterhin in der Pflicht, einen Rahmenvertrag für den Bezug des
Impfstoffs für Deutschland zu schließen, erklärte Regierungssprecher

Falk Neubert am Donnerstag in Erfurt auf Anfrage.

Thüringens Regierungschef hatte sich immer wieder dafür
ausgesprochen, Sputnik V nach seiner Zulassung in Deutschland
einzusetzen. Er habe darüber mehrfach mit Kanzlerin Angela Merkel und
Gesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) gesprochen, so der
Regierungssprecher. Ramelow habe deshalb mit Verwunderung auf das
Vorpreschen von Bayern reagiert. Ministerpräsident Markus Söder
(CSU) hatte am Mittwoch erklärt, Bayern habe sich mit einem
Vorvertrag 2,5 Millionen Impfdosen Sputnik V für den Fall einer
EU-Zulassung des Wirkstoffs gesichert.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft derzeit den Antrag
auf Zulassung von Sputnik V in der EU. Im April werden Experten der
EMA in Russland zur Begutachtung der Produktion und Lagerung des
Impfstoffs erwartet. Russland gab das Mittel bereits Mitte August
2020 als weltweit ersten Corona-Impfstoff für eine breite Anwendung
in der Bevölkerung frei. Mittlerweile haben in der medizinischen
Fachpresse publizierte Daten dem Mittel hohe Wirksamkeit bescheinigt.