Schärfere Corona-Maßnahmen während des Fastenmonats Ramadan

Kairo (dpa) - Wegen eines befürchteten Anstiegs an Corona-Infektionen
im muslimischen Fastenmonat Ramadan wollen Länder im arabischen Raum
die Vorschriften während der Festtage wieder verschärfen. So will
Saudi-Arabien das traditionelle Fastenbrechen (Iftar) und das
Frühstück vor dem Morgengrauen (Suhur) in Moscheen verbieten, wie der
Nachrichtenkanal Al-Arabija berichtete. Gläubige in Dubai müssen in
Moscheen Mundschutz tragen und dürfen sich dort zum speziellen
Nachtgebet (Tarawih) höchstens 30 Minuten lang aufhalten.

Ägyptens Gesundheitsministerin Hala Sajid rief am Donnerstag dazu
auf, die üblichen Besuche bei Familie und Freunden zu vermeiden. In
Moscheen sollten Gläubige Abstand halten, ihre eigenen Gebetsteppiche
nutzen und es vermeiden, anderen die Hand zu geben. Die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte bereits vor einem Anstieg der
Corona-Infektionen im arabischen Raum während der Festtage gewarnt.

Der Beginn des Ramadans hängt vom Erscheinen der Neumondsichel ab, da
der islamische Kalender sich nach dem Mond richtet. Gläubige Muslime
verzichten im Ramadan von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang
auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex. Abends kommen sie zum
gemeinsamen Fastenbrechen zusammen. Bei den Treffen im großen Kreis
sowie bei Gebeten, zu denen in Moscheen meist hoher Andrang herrscht,
dürfte die Gefahr der Corona-Ausbreitung besonders groß sein.

Im Oman wird das öffentliche Leben während des Ramadans, der in den
meisten Ländern voraussichtlich am kommenden Dienstag beginnt, wieder
stark eingeschränkt. Geschäfte müssen geschlossen bleiben, auch
sämtliche Aktivitäten in den Bereichen Sport, Kultur und Unterhaltung
werden ausgesetzt. Außerdem soll eine nächtliche Ausgangssperre von
21.00 Uhr abends bis 4.00 Uhr morgens gelten.

In Marokko soll die bestehende Ausgangssperre während des
Fastenmonats ebenfalls weiterhin gelten. Dort dürfen Menschen das
Haus zwischen 20.00 Uhr abends und 6.00 Uhr morgens nicht verlassen.
In der Türkei sind während des Ramadans auch verschärfte
Corona-Maßnahmen angedacht.