Gesundheitsminister haben Fragen zu Zweitimpfungen nach Astrazeneca

Berlin (dpa) - Die Entscheidung über den Wechsel von Astrazeneca zu
einem anderen Präparat für die Corona-Zweitimpfung soll erst in der
kommenden Woche fallen. Zunächst wollten die Gesundheitsminister der
Länder am nächsten Dienstag mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn
(CDU) und dem Vorsitzenden der deutschen Ständigen Impfkommission
(Stiko), Thomas Mertens, aber noch offene Fragen diskutieren, heißt
es aus den Reihen der Länderminister.

Die Stiko hatte bereits in der vergangenen Woche empfohlen, dass
Menschen unter 60 Jahren, die bereits eine erste Corona-Impfung mit
dem Präparat von Astrazeneca erhalten haben, bei der zweiten Impfung
auf einen anderen Impfstoff umsteigen sollen. Die Gesundheitsminister
hatten darüber bereits in ihrer Schalte am Mittwoch diskutiert, die
finale Entscheidung aber dann wegen der offenen Fragen vertagt.

Hintergrund sind eine Reihe von Verdachtsfällen auf eine
Hirnvenen-Thrombose nach der Impfung mit Astrazeneca. Experten
vermuten, dass das sehr geringe Risiko jüngere Menschen betrifft.
Bund und Länder hatten deshalb vor einer Woche beschlossen, das
Astrazeneca-Mittel in der Regel nur noch Menschen über 60
verabreichen zu lassen.

Laut Spahn haben bereits 2,2 Millionen Bürger unter 60 eine erste
Impfung mit Astrazeneca erhalten. Die Stiko empfiehlt, dass sie nun
nach zwölf Wochen eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff
(Biontech/Pfizer oder Moderna) bekommen.