Zweite Corona-Welle: Argentinien verhängt wieder Ausgangssperren

Buenos Aires (dpa) - Angesichts der zweiten Welle der Corona-Pandemie
in Argentinien verhängt die Regierung des Landes wieder strenge
Ausgangsbeschränkungen. In den besonders betroffenen Distrikten gilt
ab Freitag eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 24.00 und 6.00
Uhr, wie Präsident Alberto Fernández ankündigte. «Argentinien hat d
ie
zweite Welle erwischt», sagte der Staatschef. «Als Präsident ist es
meine Verantwortung, die Zügel in die Hand zu nehmen und das Land zu
führen.» Trotz einer Impfung hatte sich Fernández zuletzt selbst mit

dem Coronavirus infiziert.

Private Zusammenkünfte in Häusern und Wohnungen über die eigene
Familie hinaus werden bis Ende April untersagt, Treffen unter freiem
Himmel auf höchstens 20 Personen begrenzt. Restaurants und Bars
müssen um 23.00 Uhr schließen, Kasinos und Diskotheken werden
komplett geschlossen. Den öffentlichen Nahverkehr dürfen nur noch
Mitarbeiter aus essenziellen Sektoren benutzen.

Diese Beschränkungen gelten für die Bewohner der Hauptstadt Buenos
Aires und der umliegenden Vororte sowie der Ballungsräume Córdoba,
Mendoza, Tucumán, San Juan und Rosario. Insgesamt sind etwa 26 der
rund 45 Millionen Argentinier betroffen. In den übrigen Regionen
sollen die Gouverneure Regelungen treffen, um die Mobilität und
Kontakte zu drosseln.

Am Mittwoch meldete Argentinien 22 039 Neuinfektionen innerhalb von
24 Stunden - so viele wie niemals zuvor in der Pandemie. Insgesamt
haben sich in dem südamerikanischen Land rund 2,4 Millionen Menschen
nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, fast 57 000 Patienten
sind bislang im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.