Ansteckendere Corona-Variante in 86 Prozent der Proben in Berlin

Berlin (dpa/bb) - Die in Großbritannien entdeckte Corona-Variante
B.1.1.7 hat sich in Berlin weitestgehend durchgesetzt. Ihr Anteil an
rund 5300 positiven Proben aus der Woche vom 29. März bis 4. April
betrage 86 Prozent, sagte ein Sprecher der Senatsverwaltung für
Gesundheit am Mittwoch auf dpa-Anfrage. Noch vor rund einem Monat war
die Mutante noch in weniger als jeder zweiten untersuchten Probe
gefunden worden. Der erste Nachweis in der Hauptstadt war am 8.
Januar publik geworden.

Bundesweit war der Anteil von B.1.1.7 seit Jahresbeginn ebenfalls
rasch gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) bezifferte ihn in
einem Bericht von voriger Woche auf 88 Prozent, bezogen auf Proben
aus dem Zeitraum vom 22. bis 28. März.

Über die mittlerweile erreichte Dominanz der Variante schrieb das RKI
in seinem Lagebericht, dies sei besorgniserregend, weil B.1.1.7 «nach
bisherigen Erkenntnissen deutlich ansteckender ist und vermutlich
schwerere Krankheitsverläufe verursacht als andere Varianten». Alle
in Deutschland verfügbaren Impfstoffe schützen demnach jedoch sehr
gut vor einer Erkrankung durch B.1.1.7; und auch vor schweren
Erkrankungen durch zwei andere Varianten.

Die beiden anderen Varianten den Coronavirus, die als
besorgniserregend gelten, spielen bislang hierzulande und auch in
Berlin eine untergeordnete Rolle: Die in Südafrika verbreitete
Variante (B.1.351) sei in 1,4 Prozent der darauf untersuchten
positiven Proben nachgewiesen worden, sagte der Sprecher der
Gesundheitsverwaltung. Die stark in Brasilien zirkulierende Variante
P.1 sei lediglich vereinzelt gefunden worden. Beide Varianten können
die Wirkung der Antikörper des Immunsystems etwas vermindern.