Bayern will Impfungen auf Betrieb- und Fachärzte ausdehnen

München (dpa/lby) - Bayern will die Priorisierung bei den Impfungen
gegen das Coronavirus lockern. Betriebsärzte sollen Angestellte in
zehn großen Betrieben durchimpfen können, kündigte Ministerpräsiden
t
Markus Söder (CSU) am Mittwoch nach der Sitzung des Kabinetts in
München an. Das Modellprojekt soll noch im April beginnen.

Auch die Impfungen in den Praxen sollen weiter ausgebaut werden. «Es
müssen auch Fachärzte integriert werden», erklärte Söder. Alle
approbierten Ärzte bis hin zu Zahnärzten sollen die Möglichkeit
haben, gegen das Coronavirus zu impfen. Seit dem Impfstart in den
Praxen vergangene Woche seien fast 30 000 Spritzen verabreicht
worden.

Insgesamt seien bislang 2,531 Millionen Impfungen in Bayern
durchgeführt worden, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus
Holetschek (CSU). «Wir wollen nach wie vor schneller vorankommen.»
Doch bei dem Impfstoff-Hersteller Moderna sei ein Ausfall bei den
Lieferungen angekündigt. Sollte Bayern davon betroffen seien, würden
dem Freistaat im April 100 000 angekündigte Impfdosen fehlen.

Noch im Laufe des Jahres könnte der russische Impfstoff Sputnik V im
schwäbischen Illertissen produziert werden. Eine entsprechende
Absichtserklärung für die Produktion und den Import sei
unterzeichnet, noch fehle aber die Zulassung des Impfstoffs durch die
Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA). «Es handelt sich um einen
hochwirksamen Impfstoff», betonte Holetschek. Der Impfstoff müsse im
Abstand von drei Wochen zwei Mal verabreicht werden.