Streit um Impfpässe: Comedy Club zieht sich aus Pilotprojekt zurück

Liverpool (dpa) - In der Debatte um umstrittene Corona-Impf-Pässe hat
ein Comedy Club in Liverpool eine Veranstaltung mit 300 Gästen
abgesagt, bei der solche Nachweise getestet werden sollten. Die
Regierung habe nicht klargemacht, dass es bei dem Pilotprojekt um
Corona-Impf-Pässe gehe, sagte Binty Blair, einer der Inhaber des Hot
Water Comedy Clubs, der Nachrichtenagentur PA. «Das Problem ist, wir
wussten nicht, was wir da unterschrieben haben.»

Die Club-Betreiber berichteten von Tausenden wütenden
Online-Nachrichten, die sie erreicht hätten. Einer Mitteilung der
Regierung zufolge hätte die Comedy-Nacht in Liverpool Mitte April die
erste Veranstaltung sein sollen, bei der die Impfstatus-Pässe hätten
getestet werden sollen. Die Regierung will solche Zertifikate nach
israelischem Vorbild einführen, um Großveranstaltungen zeitnah wieder
möglich zu machen. Auch ein aktueller negativer Test soll dabei als
Freifahrtschein gelten. In Großbritannien wird über diese Zertifikate
derzeit massiv gestritten: Teile der Opposition, aber auch der
konservativen Tory-Partei, halten ein solches System für
diskriminierend und spaltend.

Neben mehreren Kulturevents ist auch der Sport Teil des
Pilotprojekts: So soll etwa das Endspiel des englischen
Fußball-Ligapokals zwischen Tottenham Hotspur und Manchester City
Ende April vor 8000 Fans im Londoner Wembley-Stadion ausgetragen
werden. Bei den ersten Testveranstaltungen sollen sowohl Geimpfte als
auch negativ Geteste zugelassen werden.