Ab Mittwoch impfen die ersten Hausärzte regulär

Brandenburg hat bei den Erstimpfungen im bundesweiten Vergleich
aufgeholt. Bei Zweitimpfungen belegt das Land aber den letzten Platz.
Impfungen in den Arztpraxen ab Mittwoch sollen Fahrt reinbringen.

Potsdam (dpa/bb) - Ab Mittwoch beginnen die Hausärzte in Brandenburg
regulär mit den Impfungen gegen das Coronavirus. Die Praxen sollten
ab Dienstagnachmittag die ersten Lieferungen des Impfstoffs gegen das
Coronavirus erhalten. Das Vakzin, das vergangene Woche von den Praxen
bestellt werden musste, sollte spätestens bis Mittwochvormittag
vom Großhändler an die Apotheken und von da aus an die Praxen
geliefert werden, wie der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung
Brandenburg (KVBB), Christian Wehry, am Dienstag sagte.

Wie viele Praxen in Brandenburg ab dieser Woche gegen das Coronavirus
impfen, sei noch unklar, da sie ihre Impfdosen direkt über die
Apotheken bestellt hätten, so Wehry. Im Rahmen eines Modellprojekts,
das bereits seit Mitte März in Brandenburg läuft, hatten laut
Innenministerium bereits 260 Praxen geimpft. 10 0000 Impfungen
innerhalb der vergangenen Woche konnten so demnach durchgeführt
werden. In den Impfzentren seien es mehr als 40 000 Spritzen gewesen.
Mobile Impfteams und Krankenhäuser kamen den Angaben zufolge in der
letzten Märzwoche auf rund 6000 Impfungen.

Seit Beginn der Impfungen Ende Dezember haben demnach 349 164
Menschen eine Erst- und 106 997 Menschen die Zweitimpfung erhalten
(Stand: 5.4.). Im Impf-Ranking liegt Brandenburg inzwischen nach
Angaben des Robert Koch-Instituts im Vergleich mit den anderen
Bundesländern im vorderen Mittelfeld. Bei den Zweitimpfungen ist das
Land aber auf dem letzten Platz.

Mit dem Spritzen in den Praxen soll die Impfung der Bevölkerung im
Land an Fahrt aufnehmen. Rund 67 000 Impfstoffdosen soll Brandenburg
im April pro Woche erhalten: davon rund 50 000 von Biontech/Pfizer.
Die restlichen Mengen verteilen sich auf Moderna und Astrazeneca.
Arztpraxen sollen nach Angaben des Ministeriums im April 29 000, 36
000, 30 000 und 95 000 Impfstoffdosen erhalten.

Karin Harre, Vorsitzende des Hausärzteverbandes Brandenburg, hält die
Dosen des Biontech-Impfstoffs für zu gering. «Wir bekommen 18 Dosen
diese Woche. Das ist sehr wenig.» 100 Dosen des Impfstoffs
Astrazeneca bekommt ihre Praxis in Walsleben (Ostprignitz-Ruppin)
diese und nächste Woche jeweils noch einmal hinzu, da sie sich beim
Modellprojekt beteiligt. «Die Verunsicherung bei Astrazeneca ist
unter den Patienten hoch. Wir müssen echte Überzeugungsarbeit
leisten, dass der Impfstoff bei über 60-Jährigen völlig unbedenklich

ist», sagte Harre.