Sächsischer Lehrerverband will an Abiturprüfungen festhalten

Radebeul (dpa/sn) - Der Sächsische Lehrerverband spricht sich
ausdrücklich für die Durchführung der Abiturprüfungen auf
vergleichbarem Niveau zu den Vorjahren aus. Ein Aussetzen der
schriftlichen Prüfungen würde die Abiturienten bei der Bewerbung um
einen Studien- oder Ausbildungsplatz benachteiligen, erklärte
Verbandsvorsitzender Jens Weichelt am Dienstag. Den Abiturienten
dürften durch ein «Corona-Abitur» im Schuljahr 2020/2021 keine
Nachteile entstehen.

Zuvor hatte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
vorgeschlagen, Abi-Prüfungen notfalls ausfallen zu lassen und die
zuletzt erreichten Schulnoten in die Prüfungszeugnisse aufzunehmen.
«Das Ziel aller Abschlussprüfungen muss es sein, dass jeder Schüler
eine optimale Chance erhält, einen anerkannten Schulabschluss zu
erwerben», so Weichelt. Ein solcher Abschluss müsse vollständig
anerkannt sein. Ein «Corona-Abitur» würde sehr bald als zweitklassig

gelten.

Die Abiturprüfungen in Sachsen hätten im vergangenen Jahr trotz
Corona-Pandemie weitestgehend problemlos und mit ähnlichen
Ergebnissen wie in den Vorjahren stattgefunden, schätzte der
SLV-Vorsitzende ein. In diesem Schuljahr seien die Voraussetzungen
für Abiturienten nicht schlechter: Die Abschlussklassen seien seit
dem 18. Januar 2021 wieder im Präsenzunterricht, die Schüler hätten
insgesamt etwa drei Wochen mit häuslicher Lernzeit zugebracht. «Zudem
hat das Sächsische Staatsministerium für Kultus Erleichterungen für
die Abiturprüfungen in Aussicht gestellt», unterstrich Weichelt.