Thüringen erhöht staatliche Finanzspritzen bei Investitionen
Erfurt (dpa/th) - Thüringen hat die staatlichen Finanzhilfen für
Investitionen der Wirtschaft in der Corona-Krise erhöht. Damit sollen
zusätzliche Impulse für eine schnellere konjunkturelle Erholung
gesetzt werden, sagte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) am
Dienstag in Erfurt. Die Änderungen der beiden wichtigsten
Förderprogramme für Investitionen beträfen Höchstfördersätze, i
hre
Öffnung für bestimmte Branchen wie das Gast- und
Veranstaltungsgewerbe sowie bestimmte neue Förderfälle. Sie würden
seit Monatsbeginn gelten.
Allein aus dem Bund-Länder-Programm für regionale
Wirtschaftsförderung (GRW) stünden in diesem Jahr rund 130 Millionen
Euro als staatliche Finanzspritzen für Investprojekte zur Verfügung,
so das Ministerium. Im Landesprogramm «Thüringen-Invest», das unter
anderem für Handwerk und kleinere Dienstleister gedacht sei, stünden
zudem rund 20 Millionen Euro bereit. Die Verbesserungen bei der
GRW-Förderung würden zunächst bis Ende 2021 gelten; im Programm
Thüringen-Invest bis Ende 2023.
Die Höchstförderung bei Unternehmensinvestitionen im Programm GRW
seien für die einzelnen Firmengrößenklassen um jeweils zehn
Prozentpunkte aufgestockt worden. Sie erreiche damit bei kleinen
Unternehmen bis zu 40 Prozent. Von den Folgen der Pandemie besonders
betroffene Unternehmen bekämen noch einen zusätzlichen Aufschlag von
zehn Prozentpunkten. Das gelte für Unternehmen, die Corona-Hilfen
erhalten haben sowie für die gesamte Automobil- und
Automobilzulieferindustrie. Profitieren würden aber auch die
Tourismusbranche sowie das Beherbergungs- und Veranstaltungsgewerbe.
Für Wirtschaftsbereiche, die als «Gewinner der Krise» anzusehen
seien, würden die höheren Fördersätze nicht gelten. Das Ministerium
nannte Versandhandel, Logistik, IT-Dienstleister sowie bestimmte Bau-
und baunahe Bereiche.