Stephan Weil kritisiert Laschet-Vorstoß für «Brücken-Lockdown»

Hannover (dpa) - Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat
mit Ablehnung auf den von CDU-Chef Armin Laschet vorgeschlagenen
«Brücken-Lockdown» in der Corona-Krise reagiert. Er habe «erheblich
e
Zweifel» an einer solchen Maßnahme, erklärte der SPD-Politiker am
Dienstag. Der Vorschlag lasse viele Fragen offen.

«Will Ministerpräsident Laschet die Kitas komplett samt Notbetreuung
schließen? Will er die Wirtschaft ganz herunterfahren? Wie lange und
mit welchem konkreten Ziel sollen die Maßnahmen andauern? Das alles
ist ungeklärt», sagte Weil in Richtung seines Amtskollegen aus
Nordrhein-Westfalen und kritisierte: «Solche Vorschläge tragen zur
Verunsicherung der Menschen bei, helfen uns aber nicht bei der
Eindämmung des Infektionsgeschehens.»

Auch einer vorgezogenen Ministerpräsidentenkonferenz erteilte Weil
eine Absage. Dafür sehe er keinen Grund. «Vor Ostern hat Aktionismus
bei vielen Menschen für einen Vertrauensverlust gesorgt, nach Ostern
dürfen wir diesen Fehler nicht wiederholen.» Bisher ist die nächste
Bund-Länder-Runde für den 12. April geplant.

Laschet hatte am Montag einen schnellen und harten Lockdown zur
Eindämmung der dritten Corona-Welle vorgeschlagen. Damit solle die
Zeit überbrückt werden, bis viele Menschen geimpft seien.
Niedersachsen will dagegen in Kürze in 14 Modellkommunen erproben, ob
an Corona-Tests geknüpfte Öffnungen von Geschäften, Cafés und
Kultureinrichtungen möglich sind.