Hausärzteverband: Zunächst nur wenige Impfdosen verfügbar

Berlin (dpa) - Die Corona-Impfungen in Arztpraxen werden aus Sicht
des Hausärzteverbands eher schleppend anlaufen. Die Hausärzte seien
zwar startklar und es hätten sich 35 000 Praxen gemeldet, sagte
Verbandschef Ulrich Weigeldt am Dienstag im rbb-Inforadio. Es gebe
aber anfangs nur wenig Impfdosen. «Das ist etwas, worüber wir nicht
ganz glücklich sind, dass wir zunächst im Schnitt ungefähr 20 Dosen
pro Praxis bekommen pro Woche. Das ist ein bisschen wenig.»
Pilotpraxen, die seit März impfen, hätten in der Routine 60, 70 -
auch um 100 - Patienten in der Woche gut impfen können, sagte er. Er
erwarte aber, dass die Hausarztpraxen zeitnah deutlich mehr Impfdosen
bekommen.

Allein im April werden mehr als 15 Millionen Dosen hierzulande
erwartet. Und damit mehr, als im gesamten ersten Quartal gespritzt
wurden, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erläuterte. Im
zweiten Quartal sollen insgesamt 70 Millionen Dosen anrollen.

Wenn die Impfkampagne bei den Hausärzten voll angelaufen ist, könnten
die Impfzentren aus Sicht des Hausärztechefs bald überflüssig sein,
sagte er. «Ich glaube, dass die Menschen entscheiden müssen, wo sie
geimpft werden wollen. Und man sollte da eben die etablierten und
vernünftigen Strukturen nutzen, zumal das ja wahrscheinlich auch
länger geht.» Man müsse ja davon ausgehen, dass etwa
Auffrischungsimpfungen durchgeführt werden müssen oder ein
angepasster Impfstoff wegen der Mutationen gebraucht werde.