Impfkampagne soll Schub erhalten - Hausarztpraxen im Boot

Düsseldorf (dpa/lnw) - In Hausarztpraxen in NRW sind am Dienstag die
Vorbereitungen für die dortigen ersten Impfungen gegen das
Coronavirus angelaufen. Mit den Präparaten von Biontech/Pfizer
sollten zunächst chronisch Kranke geimpft werden, berichtete der
Hausärzteverband Nordrhein. Voraussichtlich am Dienstagmittag könnten
erste Impfungen in einzelnen Praxen beginnen, hieß es vorab beim
Verband. Hausärztepräsident Oliver Funken sagte allerdings in der
«Rheinischen Post» (Dienstag), man warte noch auf Unterlagen von den
Kassenärztlichen Vereinigungen - etwa Aufklärungsbögen. Er sei
«skeptisch» mit Blick auf einen pünktlichen Start am Dienstag.

Das Einbeziehen der Hausärzte soll der bisher stockend verlaufenen
Impfkampagne einen deutlichen Schub geben. Das Gros der rund 11 000
Hausärzte in NRW werde sich wohl nach und nach daran beteiligen,
Impfungen seien «Kerngeschäft», sagte eine Verbandssprecherin.
Anfangs stehen aber nur wenig Impfdosen zur Verfügung. Mit den
Lieferungen wurde am Dienstag und Mittwoch gerechnet. Die
Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein ging von einem allgemeinen
Impfstart am Mittwoch aus. Unter den Patienten bestehe großes
Interesse an den Impfungen bei den niedergelassenen Ärzten.

Auch andere Bundesländer lassen nun Hausärzte nach den Ostertagen
Corona-Schutzimpfungen in ihren Praxen vornehmen. In dieser Wochen
wollen zunächst 35 000 Praxen bundesweit loslegen.

Am Dienstag begann in Nordrhein-Westfalen zudem für alle 79-Jährigen
die Terminbuchung für eine Impfung mit dem Vakzin von
Biontech/Pfizer. Auch ihre Lebenspartner können mit angemeldet werden
- deren Alter spielt keine Rolle. Die Impfungen dieser Personengruppe
soll dann frühestens am 8. April starten.